Das Cover von "Speed Inferno" von Seax

Review Seax – Speed Inferno

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Thrash Metal

Sie gehören zwar noch nicht zu den Altvorderen des Metal-Undergrounds, dennoch haben SEAX in diesem Jahr ein kleines Jubiläum zu feiern: Ihr Debüt „High On Metal“ erschien im Weltuntergangs-Jahr 2012 und wird somit heuer zehn Jahre alt. Anstatt die Platte neu aufzunehmen oder sonst irgendeiner Selbstbeweihräucherung zu frönen, blickt das Gespann aus Worcester im unaussprechlichen Bundesstaat Massachusetts aber lieber nach vorne und präsentiert mit „Speed Inferno“ drei Jahre nach der letzten Platte „Fallout Rituals“ ein neues Album.

Der Name „Speed Inferno“ trifft den Nagel auf den Kopf, denn SEAX spielen genau das: ruppigen Speed Metal ohne Wenn und Aber. Auf ihrem neuesten Album prescht die Truppe knappe 40 Minuten lang mit durchgetretenem Gaspedal durch neun Nummern, die ganz klar dem thrashigen Hochgeschwindigkeits-Metal der alten Schule verpflichtet sind. Die Eckdaten sind dabei schnell ausgemacht, denn mit rasanten Riffs irgendwo zwischen griffig und geschrammelt und vor allem einem hysterischen Sänger, der nicht selten an Paul Baloff (Exodus) denken lässt, erinnern SEAX unentwegt an die Holländer Evil Invaders, deren deutsche Zweigstelle Vulture sowie das gemeinsame Vorbild Razor.

Bei so viel Traditionsbewusstsein kann Innovation kaum das oberste Ziel sein, Authentizität hingegen schon. In Nummern wie dem Titeltrack, „Barbarians Of Doom“ oder „Keepers Of The Blade“ teilen SEAX ordentlich aus und punkten mit starken Riffs, viel Energie und einer gehörigen Portion Spielfreude. Wie bei den bereits erwähnten Kollegen äußert sich letztere auch bei den Burschen aus Massachusetts nicht nur in starken Leadgitarren, sondern auch immer wieder in unerwartet melodiösen Instrumentalparts – gerade in Songs wie „New World Crucifixion“ oder „Heading For A Road“ sorgt das dank singender Zweistimmigkeit für mehr als nur einen Anflug von Gänsehaut.

Mit ihrer Mischung aus rabiater Riff-Attacke und nicht immer versteckten Melodien setzen SEAX auf ein Rezept, das sie zwar nicht erfunden haben, den traditionellen Speed Metal aber doch von seiner besten Seite zeigt. Zwar ist ein Album wie „Speed Inferno“ nicht unbedingt abwechslungsreich, die erwähnten Elemente schaffen es aber dennoch, das Gesamtbild soweit aufzulockern, dass auch keine Langweile aufkommt. In den neun Nummern gibt es vor dem Hintergrund des traditionellen Genre-Sounds mehr zu entdecken, als man auf den ersten Blick vermuten mag und das reicht aus, um das neue SEAX-Album als hörenswert einzustufen.

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Wertung: 7 / 10

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