Man stelle sich einfach mal die Kombination brachialer Thrash-Riffs im Stile der alten Slayer mit der Virtuosität einer Death-Metal-Kapelle wie Cannibal Corpse oder sogar Death vor. Dazu gesellt sich ein Geröchel, das dem jungen Chuck Schuldiner (R.I.P.) nahe kommt. Was ergibt dies letztendlich? Geile Musik, so viel steht fest. Dass man es jedoch mit dem Debüt-Album „Fractured Frequencies“ der Amis von SHARDS OF HUMANITY zu tun hat, überrascht dann doch.
Die Jungs holzen bereits mit dem Titeltrack und Opener so gnadenlos auf den Hörer ein, dass man sich mehrmals fragt, ob es sich hierbei wirklich um die erste Platte handeln kann. Da wird mitunter vom Allerfeinsten geshreddert, soliert, aber auch stets das Tempo geschickt variiert, um dem Song die nötige Abwechslung zu verleihen. Speziell Drummer Ryan McAlister zeigt sich von seiner Schokoladenseite und setzt mit seinem technischen Spiel eine beeindruckende Duftmarke – folglich machen SHARDS OF HUMANITY bereits zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Karriere einiges richtig und liefern im weiteren Verlauf der Spielzeit sechs weitere Granaten ab. Speziell zur Mitte des Albums hin präsentieren die Jungs ihre besten Songs, die vor Breaks, gezielten Wut- und Tempoausbrüchen und anspruchsvollen Drum-Patterns nur so strotzen („Aphoticism“, „Shards of Humanity“, „Internal Rot“). Nur zum Schluss wollen SHARDS OF HUMANITY mit dem siebenminütigen „Suspension“ dann jedoch zu viel und verzetteln sich darin, ein progressiveres Stück abzuliefern. Es ist dann eben doch erst das Debüt.
Dennoch liegt mit „Fractured Frequencies“ ein Werk vor, welches einerseits wie aus einem Guss wirkt und sich angenehm am Stück durchhören lässt, andererseits aber gerade im Detail viel zu bieten hat. Über die angesprochenen Schönheitsfehler lässt sich angesichts der starken Leistung für ein Erstwerk hinwegsehen. Interessierte sollten auf jeden Fall beide Ohren riskieren.
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Wertung: 8.5 / 10