Review Siggi Schwarz – Milestones Of Rock

  • Label: Sony
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Hard Rock

„Nix gschwätzt isch gnug gelobt.“ So besagt es ein schwäbisches Sprichwort. Dabei wollen wir es aber nicht belassen, auch wenn SIGGI SCHWARZ, der Hauptakteur hinter „Milestones Of Rock“, aus diesem südlichen Teil Deutschlands stammt. Darauf wurden zwölf Songs zusammengetragen, die den musikalischen Weg von Herrn Schwarz und seinem Co-Produzenten Romi Schickle geprägt haben und auch heute noch für viele Musikfans von großer Bedeutung sind. Dies klingt ambitioniert und vielversprechend zugleich. Was passiert nun in diesen knapp sechzig Minuten neu interpretierter Musikgeschichte?

Diese Antwort ist eindeutig: Vieles. Für das Arrangement dieser Meilensteine und Welthits konnte man unter anderem die Ulmer Philharmoniker, den sechsfachen Grammy-Gewinner Bobby Kimball von Toto und Geoff Whitehorn von Procol Harum engagieren. Gleich zu Beginn des Albums sind mit „All Along The Watchtower“, „Stairway To Heaven“ und „Imagine“ drei richtige Granaten vertreten, die den Einstieg umso leichter gestalten. Vor allem das Ulmer Philharmonieorchester sorgt wiederholt für ganz besondere Momente in diesen zeitlosen Stücken. Im weiteren Verlauf werden die Eagles, Cream, Bob Dylan und The Animals im Crossover-Mix aus Rock und Klassik interpretiert, wobei das ursprüngliche Genre meistens den dominierenden Part einnimmt. Gleichzeitig entfernt man sich aber niemals zu weit von den Originalen, sondern erweitert die Kompositionen lediglich um eigene Nuancen. Wenn man jetzt schon zufrieden ist, was man durchaus sein kann, bekommt man abschließend noch das fast ultimative Dreierpaket aus „The Wind Cries Mary“, „While My Guitar Gently Weeps“ und „Wish You Were Here“ präsentiert. Für diese kann man auch ohne schlechtes Gewissen eine Empfehlung als Anspieltipps aussprechen.

„Milestones Of Rock“ trägt den Titel ganz verdient, wenn auch zwei Dinge beim Hören des Albums klar werden sollten: Erstens kommen Coverversionen meist nicht an die Originale heran und zweitens ist SIGGI SCHWARZ deutlich der Hauptmusiker auf diesem Release. Seine Gäste sind ebensolche, machen ihren Job aber mehr als anständig. Dies kann vor allem auf das Orchester und Sänger Andre Carswell bezogen werden. Ansonsten ist das emotionale und virtuose Gitarrenspiel des erfahrenen Schwaben das Herzstück des Albums. Dieses Release erfindet nichts neu, huldigt den vorgegebenen Stücken und alten Helden aber im mehr als angemessenen Rahmen.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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