Da Cover von "Chasing The Dream" von Skull Fist

Review Skull Fist – Chasing The Dream

  • Label: NoiseArt
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Heavy Metal

Kanada hat sich in den letzten Jahren zur Wiege einer neuen Generation von Bands gemausert, die von den 80ern schlicht nicht genug bekommen können. Zu jenen gehören auch die Jungspunde von SKULL FIST, die schon seit der Veröffentlichung ihrer Debüt-EP „Heavier Than Metal“ die Speerspitze jenes Angriffs aus dem Norden bilden. Glücklicherweise ruhen sich die Herren nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern haben mit „Chasing The Dream“ nur anderthalb Jahre nach ihrer letzten Platte die nächste Langrille in den Startlöchern.

Zwar stellen SKULL FIST diese Behauptung erst im vorletzten Song ihrer neuen Platte auf, aber dennoch beweist bereits der Opener „Hour To Live“, dass Shred garantiert nicht tot ist. Ganz im Gegenteil: Die Kanadier legen gleich zu Anfang mit ihrem charakteristischen Hochgeschwindigkeits-Riffing los und garnieren das Ganze – wie nicht anders zu erwarten – mit feinsten Leadgitarren. Gerne auch zweistimmig.

Was ebenfalls gleich zu Beginn auffällt, ist, dass Frontmann Jackie Slaughter im Hinblick auf seinen Gesang einiges dazu gelernt hat – während der Mann schon immer eine brauchbare Figur machte, quäkt er auf „Chasing The Dream“ nicht mehr ganz so schrill und scheint technisch um ein Vielfaches besser geworden zu sein. Stilistisch hat sich bei den Kanadiern prinzipiell natürlich nicht allzu viel getan, weshalb SKULL FIST nach wie vor zutiefst in den 80ern verwurzelten Heavy Metal mit oftmals verdammt hoher Geschwindigkeit vom Stapel lassen.

Nun firmieren die Herren aber seit einiger Zeit in ebenso stabiler wie musikalisch befähigter Besetzung und die hatte seit „Head Öf The Pack“ offenbar allerhand Gelegenheit, zusammenzuwachsen. So ist das Songwriting auf „Chasing The Dream“also zwar erwartbar, aber deshalb keineswegs langweilig. Mit Nummern wie dem nachgerade hitverdächtigen „Call Of The Wild“, dem stadiontauglichen „You’re Gonna Pay“ oder auch der Skater-Hymne „Mean Street Rider“ und so ziemlich jedem anderen Song auf ihrem neuen Album beweisen SKULL FIST einmal mehr ein Händchen für zeitlos guten Heavy Metal.

Mit „Shred’s Not Dead“ hat die Band zudem erstmals ein Instrumental auf Lager, das seinem Namen obendrein alle Ehre macht. Wie auch schon auf ihrem vorangegangenen Platten glänzen die Herren dabei vornehmlich durch deutlich hörbare Spielfreude, die in Verbindung mit dem etwas garagigen weil sehr rohen Sound von „Chasing The Dream“ von vorne bis hinten nach ehrlicher Handarbeit klingt. Mit „Sign Of The Warrior“ gibt’s dann noch eine Neuaufnahme von einer Nummer der Debüt-EP „Heavier Than Metal“, die zwar nicht ganz so gut klingt wie das Original, aber auch nicht weiter stört.

Der Metal-Szene geht es derzeit ganz offensichtlich so gut wie lange nicht mehr: Da tummeln sich unzählige junge Bands aller Spielarten, die sich derzeit an einem Punkt in ihrem Schaffen befinden, an dem der Trend nur nach oben zeigt. So auch SKULL FIST, die mit „Chasing The Dream“ einmal mehr eine Schippe drauf legen, weshalb sich die Kanadier mit ihrem zweiten Album problemlos vor der lokalen Konkurrenz wie Cauldron oder Striker positioniert. Unbedingt weiter so!

Wertung: 9 / 10

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