Review Sleepytime Gorilla Museum – Grand Opening And Closing (Re-Release)

SLEEPYTIME GORILLA MUSEUM, gegründet 1999, sind eine kalifornische Progressive Rock-Band. Noch nie davon gehört? Gut, ich zuvor auch nicht, aber dass das Gebotene nicht dem üblichen Progressive entsprechen kann war mir bereits beim Anblick des Coverartworks bewusst. Und das war schlussendlich auch der Grund, weshalb ich in die CD reinhörte.

Leicht schockiert musste ich feststellen, worum es sich hierbei handelt. Alles und nichts – zu ein und dem selben Augenblick. Aber alles der Reihe nach, das Album erinnert nämlich mehr an eine Avantgarde-Aufführung als an ein Musikalbum. Gleich im ersten Track, „Sleep is Wrong“, wird man mit konfusen Klängen und Abläufen konfrontiert. Da kommen Instrumente vor die man noch nie zuvor gehört haben kann, schließlich sind einige selbst gebaut. Da sind Electro-Klänge, als kämen sie von einer Industrial Band, und da sind lyrische Outputs wie die Refrain-Passage „Sleep is wrong“, was immer man uns damit sagen will. Aber eines hat das alles: ein gewisses System und Groove. Letzteres fällt beim schnellen Durchhören aber nicht auf. Erst beim aufmerksamen Hören der CD bemerkt man diese Details.
Diese Beschreibung trifft allerdings nicht nur auf den ersten Song zu, die Vorgehensweise wird auf dem Album immer wieder angewandt, was sich dabei ausschlaggebend ändert sind Instrumente, Töne und Klangbilder. So ist „Ambugaton“ eine zum Teil ruhige, aber äußerst schräge Ballade, mit cleanen sowie verzerrten Gitarren, Violine und „echtem“ Schlagzeug. Dass es auch anders geht zeigen die Kalifornier mit „1997“, hier hört man metallische Ansätze, das Tempo ist gehoben und der Song ist zum Großteil sehr eingägig. Irgendwie erinnert mich das sogar ein wenig an einen soften Meshuggah-Song. Dafür folgt mit „Powerless“ der nächste verschachtelte, absolut unzugängige Prog-Song, der beim ersten mal Hören selbstverständlich als hirnverbrannt auf jemanden wirken muss. Es soll aber Leute geben, die genau dies so sehr lieben. Personen, die vorhaben sich dieses Werk zuzulegen, sollten unbedingt mit Mike Patton’s „Fantomás“ vertraut sein und Schnipsel aus Samples, Effekten und schrägem Gesang lieben können – ansonsten sehe ich völlig schwarz. „The Stain“ ein wirklich gutes Beispiel hierfür.

Das interessante an der CD ist, dass sie aufgrund all dieser Elemente verdammt abwechslungsreich ist, der zehnminütige Song „Sleepytime“ erinnert zum Beispiel an Björk, und immer wieder mit neuen Stilen überraschen kann. Negativ an dieser Tatsache ist allerdings, dass mit „1997“ nur ein einziger Song auf der CD ist, welcher einigermaßen eingängig ist, und nicht sofort auf verständnislose Blicke stößt.Aber gerade dieser Aspekt macht das Album „Grand Opening And Closing“ für Progressive Rock/Metal Fans so interessant. Und wer die Veröffentlichung 2001 verpasst hat, kann sich nun freuen, denn 2006 bringt die Neuveröffentlichung inklusive zweier Bonustracks sowie einem Livemitschnitt von „Powerless“ aus dem Juni 2006.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert