Das Cover von "Love 2 Be Hated" von Social Disorder

Review Social Disorder – Love 2 Be Hated

  • Label: AFM
  • Veröffentlicht: 2021
  • Spielart: Hard Rock

Die „Supergroup“ SOCIAL DISORDER hat ihren Ursprung in Schweden, wurde sie doch vom dort ansässigen Multiinstrumentalisten Anders Ronnblöm ins Leben gerufen. Der scharte mit Musikern wie Tracii Guns (L.A. Guns), Snowy Shaw (u. a. Dream Evil, Dimmu Borgir) oder Rudy Sarzo (u. a. Dio, Ozzy Osbourne, Quiet Riot) allerhand Größen der Rock- und Metal-Szene um sich, um eine Reihe an Songs aus eigener Feder aufzunehmen. Das Ergebnis ist ein Album namens „Love 2 Be Hated“, das unlängst über das traditionsreiche Hamburger Label AFM Records erschienen ist.

SOCIAL DISORDER haben sich eindeutig den Hard Rock bzw. melodischeren Heavy Metal der mittleren bis späten 80er auf die Fahne geschrieben. Da ist von vornherein klar, dass nicht besonders viele – genau genommen gar keine – stilistischen Grenzen überschritten werden, was in dieser Sparte aber auch gar nicht nötig ist. Nun sind die an SOCIAL DISORDER beiteiligten (Gast-)Musiker allesamt keine Unbekannten, die der Musik mit ihren jeweiligen Hauptbands bereits ihren Stempel aufgedrückt haben. Vor diesem Hintergrund geht es völlig in Ordnung, dass man der Gruppe auf „Love 2 Be Hated“ durchgehend anhören kann, wer sie inspiriert hat.

Im unerwartet ruhigen, erhabenen Einstiegssong „Windy Road“ waren das ganz offenkundig Dio, denn der Song erinnert mit seinen großen Arrangements und kryptischen Texten an die Hymnen des kleinen Mannes mit der großen Stimme. Im weiteren Verlauf der Platte orientieren sich SOCIAL DISORDER vornehmlich an Whitesnake zu Zeiten von Platten wie „Slip Of The Tongue“ oder „1987“. Das äußert sich in wuchtigen Hard-Rock-Stampfern wie dem mit dezenter Hammondorgel unterlegen „Scars“ – man beachte auch die coolen Slide-Gitarren im Solo -, dem Titeltrack oder „Out Of Love“. Das ist wie eingangs erwähnt nicht originell, aber doch zumindest stilecht und dabei zu gleichen Teilen kurzweilig wie spaßig.

SOCIAL DISORDER spielen also authentischen Hard Rock im Stadionformat, wobei die Bandbreite an Variationen weder überraschend noch sonderlich vielfältig, aber doch ausreichend ist. Neben dem einzigen echten Metal-Song „Dreaming“ gibt es mit „The One“ natürlich auch die obligatorische Ballade. Die hätte vor 35 Jahren wahrscheinlich die Charts angeführt und bedeutet heute das gewohnt kitschige Kopfnicken in Richtung der genannten Vorbilder – man kennt das. Die einzige wirkliche Überraschung kommt mit dem abschließenden „Wings Of Serenity“, das sich als Instrumentalstück entpuppt. Mit singenden Dualgitarren ist der Track ganz nett, gerade in dieser Musikrichtung hätte es aber auch ein weiterer „regulärer“ Song sein dürfen. Oder eben einer weniger.

SOCIAL DISORDER wirbeln mit „Love 2 Be Hated“ sicher keinen Staub auf, denn bei der Platte handelt es sich um ein mustergültiges Melodic-Metal-Album ohne jegliche Überraschungen. Die Floskel „nicht mehr, aber auch nicht weniger“ passt hier als Fazit sehr gut, denn „Love 2 Be Hated“ mag niemanden überraschen, es macht aber von Anfang bis Ende Spaß. Nicht nur, weil sich hinter SOCIAL DISORDER allerhand talentierte Musiker verbergen, sondern auch, weil man ihrer Musik die Freude an ihrem gemeinsamen Schaffen in jedem Ton anhört. Ob man auch noch „Love 2 Be Hated“ braucht, wenn man die Alben der Vorbilder sowie von Nachahmern wie etwa Voodoo Circle im Regal stehen hat, ist fraglich, einen Fehler begeht man mit dem Kauf dieser CD aber ganz sicher nicht.

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Wertung: 7 / 10

Redaktion Metal1.info

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