Review Sonic Reign – Monument In Black

  • Label: Apostasy
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Black Metal

Ganze sieben Jahre mussten seit der Veröffentlichung ihres viel gefeierten Debüts „Raw Dark Pure“ ins Land gehen, ehe das Black-Metal-Duo SONIC REIGN wieder etwas von sich hören ließ. Nun ist es tatsächlich so weit: mit „Monument In Black“ steht das lange erwartete zweite Album des Duos aus dem bayerischen Mellrichstadt in den Läden.

Lange Zeit, sich auf das Album einzustimmen, gewähren SONIC REIGN ihren Hörern nicht – ist der Opener „Abhorrence Vs. Sum“ doch das Lehrbeispiel eines Überraschungsangriffs: Mit einem griffigen Gitarrenlauf, welcher direkt in ein schnelles Prügel- und Säge-Riff übergeht, überrennen SONIC REIGEN den Hörer förmlich und reißen ihn mit. Gelegenheit, Widerstand zu leisten und sich dem furiosen Wirbel aus groovenden Riffs, wie man sie von der Band kennt, flotten Vollgas-Passagen und abgekühlten Down-Tempo-Parts zu widersetzen, bietet sich hier definitiv keine. Statt dem so bereits ordentlich durchgeziebelten Hörer eine Verschnaufpause zu gönnen, setzt „Clouds Above The Desert“ noch einen drauf und erinnert mit einer gelungenen Mischung aus Double-Bass-Feuerwerk und Midtempo-Passagen, die die Nackenmuskeln zum Zucken bringen, deutlich an Dark Fortress zu „Séance“-Zeiten (Stichwort: „The Silver Gate“).
Vielleicht liegt darin auch das Geheimnis, warum die Texte, welche Ex-Dark Fortress-Sänger Azathoth für das Album schrieb, welches nach dem überraschenden Sängerwechsel mit komplett überarbeitetem Konzept als „Eidolon“ erschien, sich hier perfekt einfügen.
Nach dem ersten Ruhepunkt, „The Whisperer In The Dark“, folgt ein Titeltrack, der der Würde dieses Amtes gewachsen ist – vereint „Monument In Black“ doch alle SONIC REIGN-Merkmale in sich und weiß mit leichter Secrets Of The Moon-Note (Stichwort: „I Maldoror“) zu überzeugen.
Zwar bemühen sich SONIC REIGN redlich, die Attribute „stilsicher“ und „abwechslungsreich“ in ihrer Musik zu vereinen, nach einer guten halben Stunde machen sich dann dennoch Abnutzungserscheinungen bemerkbar. All zu dramatisch ist das nicht, rocken die nun folgenden Nummern doch einzeln angespielt nicht weniger als der Rest des Albums – der Spannungsabfall liegt dem entsprechend nicht an den Stücken selbst, sondern zeigt lediglich den Nachteil eines all zu klar definierten Stils auf. Denn auch, wenn „Daily Nightmare Injected“ mit seiner eingängigen Hookline „Raise Your Fist“, die direkt zum Mitsingen verleitet, noch mal richtig rockt, täuscht das nicht darüber hinweg, dass die Spannungskurve gegen Ende sanft abfällt.

Mit „Monument In Black“ liefern SONIC REIGN nichtsdestotrotz ein mehr als amtliches zweites Album ab, welches alle Fans des Debüts angemessen für die lange Wartezeit vergütet. Aufgenommen von Markus Stock ist auch hinsichtlich des Sounds Qualität garantiert – auch, wenn dieser für meinen Geschmack ruhig noch ein wenig bissiger hätte ausfallen können.
Vor allem aber muss man SONIC REIGN gratulieren – haben sie mit „Monument In Black“ doch ein sehr eigenständiges, in sich schlüssiges Album abgeliefert, das definitiv mehr bietet, als das doch recht klischeehafte Albumartwork vermuten lässt. Für Fans von Secrets Of The Moon und Dark Fortress wärmstens zu empfehlen.

Wertung: 7.5 / 10

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