Review Sora – Demented Honour

  • Label: MTM
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Hard Rock

Erol Sora ist ein Rock – Musiker, der nun bei weitem nicht mehr unbekannt ist. In der Vergangenheit hat er schon mit Mitgliedern von Survivor und Quiot Riot zusammen gearbeitet und spielt aktuell in der Soloband des ehemaligen Uriah Heep Sängers John Lawton. Als dieser Ende 2004 beschloß seiner Band erst einmal eine Auszeit zu gönnen, sah uns Erol seine Chance gekommen, endlich ein eigenes Soloalbum zu veröffentlichen, auf dem er neben allen Gitarrenparts auch noch den Gesang übernommen hat, den er mit seiner charismatischen und leider auch typischen Hardrock – Stimme zum Leben erweckt.

Aber gerade in diesem typischen liegt auch das größte Problem von „Demented Honour“: Alles klingt altbacken. Nichts ist wirklich neu. Groovender Rhythmus, fröhliche Gitarrenarbeit und eingestreute Orgel und Keyboard Harmonien. Irgendwie kennt man das alles doch schon.
Dabei schwebt die Musik auf dieser Scheibe zwischen großem Arena – Rock, wie ihn frühe Bon Jovi oder auch Whitesnake zelebriert haben und gutem Hardrock der Marke TNT oder Tesla. Aber mal ganz ehrlich: Wer kennt diese Bands denn heute noch? Es scheint so, als hätte dieser Musikstil – und damit leider auch die Musik von Erol Sora – ihren Zenit lange überschritten.
Wenn man diese Betrachtungen aber einmal außen vor lässt, dann weiß „Demented Honour“ durchaus zu überzeugen. Die Musik hat alles, was es braucht, um großen Rock zu machen. Mitreißende Rock – Nummer, wie „Highway To Nowhere“, leicht sleazige Hymnen, die vor allem im Auto Spaß machen dürften („Guilty“) und mit „Piece Of Paper“ auch eine etwas ruhigere Nummer, die der Damenwelt gefallen dürfte.
Außerdem zeigt uns Erol Sora auf dem Silberling ein ums andere mal sein musikalisches Können. Nicht jeder würde es schaffen, so ein eingängiges und leichtes Hardrock – Album zu schreiben, das mit konstanter Qualität aufwarten kann. Und noch wenigere dürften in der Lage sein, ihre Titel mit so gefühlvollen Tiefe zu versehen, wie es Sora tut.

Aber leider kommt er damit halt einige Dekaden zu spät um die Ecke. Wer den Zeiten nachtrauert, als die eingangs erwähnten Referenz – Combos regelmäßig die Top – Positionen der Charts einnahmen, der sollte hier durchaus mal ein Ohr riskieren. Aber wer auch mal moderne Elemente braucht und Stillstand für den Tod hält, der kann sich das Geld für „Demented Honour“ eindeutig sparen.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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