Review Southern Voodoo – Neon Dust Baby

  • Label: Rokarola
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Hard Rock

„Neon Dust Baby“ ist das dritte Album der Belgier SOUTHERN VOODOO. Vom eher langweiligen und lahmen Artwork, das beim Vorgänger noch ganz anders aussah, darf man sich nicht täuschen lassen. Noch immer regiert eine Mixtur aus Heavy Rock, Blues Rock, Southern Rock, Punk und…naja…deftigem Rock’n’Roll. Das Ergebnis erinnert an Bands wie die V8 Wankers, Hellacopters oder Nashville Pussy. Deren Hörer sind auch die Zielgruppe, auf die SOUTHERN VOODOO zielt.

Die Eröffnung macht mit „Girls On Thrash“ ein grooviger und eingängiger Fetzer, der zweifelsohne Lust auf mehr macht. Mit dem punkigen, aber recht belanglosen „No Revolution“ folgt aber gleich eine Ernüchterung. Dem Titeltrack „Neon Dust Baby!“ fehlt es ebenfalls ganz klar an Atmosphäre. Der Versuch von Tempo- und Rhythmuswechseln bremst jede Stimmung aus. Mit „Show Me Your Scars“, das seine Einflüsse aus dem Blues-Hardrock zieht, geht es langsam wieder aufwärts. Was SOUTHERN VOODOO wohl am besten beherrschen, sind die räudigen Nummern, denn das Motörhead-like „Road Kill 3000“ spielt gleich wieder in einer anderen Liga. Da möchte man mitfeiern, abrocken und die Bierflasche in Rekordzeit leeren. Auch bei „Favourite Pornstar“ kann man fetzen, bis der Körper die weiße Fahne raushängt, und „Silver Bullet“ wirkt so ein bisschen wie ein wilder Ritt auf ebenjener Kugel.

Von den weniger flotten Songs komment noch der Mid-Tempo-Groover „Star Maker“ und das an AC/DCs Boogie-Rock erinnernde „Kick The Wall“ ganz gut. Dazwischen haben die Belgier aber immer mal wieder einen kompositorischen Hänger wie „My Girl With The Drugs“ oder das stoner-artige „Slow Suicide“. Etwas merkwürdig mutet die Ballade „Concrete Angels“ an, die auf diesem Album irgendwie so fehlplatziert wirkt. Ansonsten kann man an ihr aber nichts aussetzen. Die Melodie geht ins Ohr und die Performance ist schön emotional.

Die Jungs beherrschen schon ihr Arbeitsgerät und machen auch gut Druck. Live wird da sicherlich noch einiges mehr an Stimmung entstehen und ordentlich Schweiß fließen. Sänger Dominique De Vos hat einen recht hellen Stimmklang, kann aber viel Rotzigkeit und auch einen ordentlichen Whisky-geräucherten Touch in den Gesang legen, was natürlich gut zu der Energiemucke passt.
Insgesamt überragen schon die besseren Kompositionen, dennoch sollten SOUTHERN VOODOO beim Songwriting noch mehr feilen, wenn sie zukünftig bei den genannten Bandvergleichen mithalten wollen. Im Zweifelsfalle lege ich bislang doch lieber Motörhead, Chrome Division oder eben die Hellacopters auf. Doch sollten Anhänger des Heavy Rock’n’Roll die belgischen Nachwuchsrocker durchaus im Auge behalten.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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