Das Cover von "Shadow Of The Sword" von Stälker

Review Stälker – Shadow Of The Sword

  • Label: Napalm
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Heavy Metal

Die Speed Metaller STÄLKER stammen aus dem neuseeländischen Wellington, sind gerade mal seit 2016 aktiv und haben sich zu zwei Dritteln aus der Asche ihrer Vorgängerband Razorwire (vormals unter dem famosen Namen Gaywire bekannt) formiert. Nachdem das Trio im Jahr seiner Entstehung mit dem Demo „Satanic Panic“ erstmals von sich reden machen konnte, ergatterte die Truppe prompt einen Vertrag mit Napalm Records, die nun ihr Debüt „Shadow Of The Sword“ veröffentlicht haben.

Urteilt man nach „Shadow Of The Sword“, sind STÄLKER ganz offensichtlich eine dieser „neuen“ Underground-Bands, die unbedingt so klingen wollen, als hätten sie ihre Alben bereits 1981 in einer schlecht abgedämmten Garage eingespielt und dabei ein selbst für damalige Verhältnisse mäßig überzeugendes Aufnahmegerät verwendet. Auf ihrem Erstlingswerk spielen die Neuseeländer nämlich rumpeligen Speed-Metal in seiner ursprünglichsten Form, wobei sich die Herren ganz massiv bei Genre-Vorreitern wie Razor, Exciter, Venom, oder Desaster und wenn man unbedingt will auch ganz frühen Slayer bedienen.

Das geht prinzipiell schon in Ordnung, zumal Nummern wie „Satanic Panic“, „Shocked To Death“ oder auch „Steel God“ durchaus brauchbar wenngleich sicherlich nicht weltbewegend ausfallen. Die neuseeländische Drei-Mann-Armee setzt ihre Songs dabei stets aus reichlich flotten Schrammel-Riffs in Tateinheit mit dem rotzigen Gesang von Frontmann Daif zusammen und garniert das Ganze mit eher simplen aber zumindest zweckmäßigen Leads, wobei letztere auf „Shadow Of The Sword“ nicht in jeder Nummer zu finden sind. Wie gesagt ergibt das eine recht typische Melange aus Speed- und Thrash Metal, die hier obendrein mit der nötigen Authentizität dargeboten wird, jedoch über absolut keinerlei Alleinstellungsmerkmale verfügt.

Alles, was STÄLKER auf ihrem ersten Album bieten, gab es in genau dieser Form schon vor Jahrzehnten bei den bereits genannten Kapellen zu hören, wurde seither von den Franken Hellish Crossfire mindestens so spannend wiedergegeben und ist aktuell in bester Qualität bei den Burschen von Vulture zu haben. STÄLKER bieten auf „Shadow Of The Sword“ leider vornehmlich Durchschnittsware, statten ihre Songs größtenteils mit maximal zwei und wenn’s ganz ausgefallen werden darf drei Riffs aus und klingen auch noch in jeder Nummer – abgesehen von den drei bereits angesprochenen Highlights – ziemlich ähnlich. Das funktioniert und wird vor allem Fans von urtypischem, punkig-rotzigem Hochgeschwindigkeits-Geschrammel Spaß machen, letzten Endes fehlt es diesem Trio jedoch an allen Ecken und Enden an eigenem Profil, weshalb es leider nur fürs Mittelmaß reicht. Die – vermutlich absichtlich – missratene Produktion mit vermeintlichem Low-Fi-Charme und viel zu leisen Leadgitarren tut dabei ihr übriges…

Die Jungs von STÄLKER sind bestimmt spaßige Typen, deren aufrechte Begeisterung für Speed Metal der ganz alten Schule sie dazu gebracht hat, selbst in einer solchen Band zu spielen – diese Ehrlichkeit hört man „Shadow Of The Sword“ deutlich an. Leider schoben die Jungs beim Songwriting für ihr Erstlingswerk jedoch allenfalls Dienst nach Vorschrift, weshalb hier zehn anständige Speed-Metal-Nummern geboten sind, die bestens ins Genre passen, dabei aber zu keiner Zeit wirklich aufhorchen lassen – warum ausgerechnet STÄLKER bei einem Global Player wie Napalm Records untergekommen sind, bleibt somit schleierhaft. Nur für Puristen.

Wertung: 5 / 10

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