Review Stillhet – Gjemt I Skyggene

  • Label: Northern Silence
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Black Metal

STILLHET entstammen den norwegischen Gefilden und veröffentlichten ein Jahr zuvor, also 2004, eine Demo die denselben Namen trägt wie dieses Album. Der einzige Unterschied besteht rein äußerlich nur darin, dass sich hier ein Bonus-Track befindet und die Demo auch nur auf 150 Stück aufgelegt war. Das Booklet ist bei dem vorliegendem Werk „Gjemt I Skyggene“ recht spärlich, so wurden die Texte auf zwei Seiten gedruckt und auf der Rückseite sitzt dann eine Person, bei der es sich um Jan Inge handeln wird, im dunklen Walde. Das Cover ziert übrigens ein nächtlicher Friedhof. Soweit nichts besonderes.

Neun Tracks enthält die Scheibe, Intro und Outro inklusive. Falls einem das Intro bekannt vorkommt und man an ein Konsolenspiel denkt, dann liegt man hier richtig: Es ist dem Spiel „Silent Hill“ entnommen. Lied zwei, gleichnamig mit dem Albumtitel, ist dann das erste richtige Stück und ist ganz im Stile alter Black Metal-Werke: Die Produktion ist ganz wie früher, Drums dezent platziert, kreischende Gitarren, ein Gesang der sehr leidend wirkt. Kurzum: Gut umgesetzt kann man damit nichts falsch machen. „Synderens smerte“ heißt das nachfolgende Lied und bietet die schon angesprochenen Rahmenbedingungen.Sowieso muss man Stillhet eines lassen: Sie verschaffen dem geneigten Hörer auf dem ganzen Album ein Eintauchen in jene alte Hochzeit des Genres, da die Norweger es verstehen, Atmosphäre zu erzeugen; die Musik hier lebt geradezu davon. Auf „Synderens smerte“ folgt ein Burzum-Cover und zwar „Spell of destruction“, was den Hauch der 90er auf „Gjemt I Skyggene“ unterstreicht. Sehr gut umgesetzt, kann man nicht klagen, STILLHET verstehen ihr Handwerk.

„Tvangstroye“ beginnt aggressiver als die vorherigen Stücke, die sich stilistisch alle im Midtempo-Bereich befinden. Doch auch dieses Stück senkt die Gangart bald und setzt wieder mehr auf das Bewährte: ausgefeilte, eingängige Melodien, die der Hörer hier durchweg geboten bekommt. Nummer sechs, „Når Sjelen Dør“, folgt darauf und hat die längste Spielzeit der hier präsentierten Songs. Auch hier wird die Stimmung der vorangegangenen Liedern konsequent fortgesetzt; nur später verfällt „Når Sjelen Dør“ wieder in schnellere Tempo-Bereiche. Als nächstes bieten Jan Inge und seine Landsmänner „Silent Hill“, ein Cover von Akira Yamaoka. Leicht melancholisch angehaucht und intensiv, eine Huldigung an das Spiel selbst, was auch durch die dargebotene Atmosphäre lebt. Das Stück und das Spiel bilden hier also quasi eine Art Einheit, wenn man das so sagen möchte. Das eigentliche Outro schließt dann nahezu an „Silent Hill“ an und stammt wohl auch aus dem gleichnamigen Spiel. Zu guter Letzt ertönt „Fordømt“, der Bonussong, und zeigt erneut das Talent dieser Formation auf.

Also was haben wir? Ein wirklich gutes Album was vor allem durch die kreierte Atmosphäre, die einen in ihren Bann zu ziehen vermag und durch geniales Riffing noch besser wirkt. „Gjemt I Skyggene“ ist in jedem Fall einen Kauf wert, hier kann man nichts falsch machen besonders wenn man alte Epen dieses Genres als Lieblingswerke nennt. Man kann sagen, der vorliegende Silberling sei nicht innovativ und das mag richtig sein aber man kann nicht immer neues erschaffen wollen sondern auch mit bereits bekanntem Material arbeiten können um daraus etwas Gelungenes entstehen zu lassen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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