Das Cover von "Bloodbath" von Suicidal Angels

Review Suicidal Angels – Bloodbath

  • Label: NoiseArt
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Seit einigen Jahren in aller Munde scheint der „Rock The Nation Award“ tatsächlich ein Karriere-Sprungbrett zu sein, denn seit sie das Kräftemessen 2009 für sich entscheiden konnten, haben die griechischen Thrash Metaller SUICIDAL ANGELS eine Erfolgsstory erlebt, von der manch andere Band nur träumen kann. Derzeit ist auch kein Ende derselben in Sicht, denn mit „Bloodbath“ lässt die Truppe nach nur einen Jahr gleich den nächsten Brecher vom Stapel.

Bereits der eröffnende Titeltrack zeigt mit seinem punktgenauen Stakkato-Riffing, das schließlich inzwischen zum deutlichsten Markenzeichen der Griechen geworden ist, dass SUICIDAL ANGELS ihrem charakteristischen Sound auch auf ihrem vierten Album treu geblieben sind – gleichzeitig deutet das epische Outro des Songs allerdings auch an, dass die Thrasher noch immer in der Lage sind, ihren Stil clever zu variieren. Selbiger Verdacht bestätigt sich spätestens in Nummern wie dem überraschend eingängigen „Torment Payback“, welches gleichzeitig mit dem besten Gitarrensolo in der bisherigen Schaffensgeschichte der Band aufwartet und dem groovenden „Legacy Of Pain“, die beide zu den Sahnestücken dieses Albums gehören.

Zudem lotet die Truppe auf „Bloodbath“ durchaus neue Facetten ihres Sounds aus, denn während kompakte Abrissbirnen wie „Face Of God“ schon auf den vergangenen Alben zum Standart-Repertoire der Griechen gehörten, sind ausladende Nummern wie „Chaos (The Curse Is Burning Inside)“ und die sechsminütigen Thrash-Epen „Morbid Intention To Kill“ und „Bleeding Cries“ eine echte Neuerung: Hier zeigen die Mannen mit atmosphärischen Klangausflügen und Riffs, die man in dieser Form noch nicht von ihnen gehört hat, wozu sie inzwischen musikalisch fähig sind.

Obendrein finden sich hier mitunter hochmelodische Leadgitarren, die bei dem ansonsten recht Kerry-King-inspirierten Gecshrote eine willkommene Abwechslung darstellen. Das ist auch gut und richtig so, denn bei all der Abwechslung fällt doch auf, dass das Riffing von Songs wie etwa „Moshing Crew“ dem älterer SUICIDAL ANGELS-Songs arg ähnelt und wäre da nicht die bereits angesprochene Entwicklung, müsste man den Herren doch einen Mangel an Ideen unterstellen.

Dem ist aber keineswegs so und obendrein gehört derartiges erstens zu den stilbildenden Elementen der Musik der Griechen und ist zweites ohnehin Thrash-Metal-Grundwissen, weshalb man auf einem Album wie „Bloodbath“ wohl nur schwer darauf verzichten könnte. Als letztes sei noch erwähnt, dass das Quartett auch auf seinem neuen Album wieder beeindruckende technische Fähigkeiten zur Schau stellt und mit der Präzision des oft und gerne zu Vergleichen herangezogenen schweizer Uhrwerks agiert, was in Verbindung mit der druckvollen, knochentrockenen Produktion der Platte eine wahre Freude ist.

Während „Dead Again“ praktisch das Non plus Ultra im Hinblick auf das Schaffen der Griechen war, fällt „Bloodbath“ minimal hinter seinem Vorgänger zurück, ist aber allemal auf Augenhöhe mit dem Zweitling „Sanctify The Darkness“ und zeigt, dass die Truppe kreativ keineswegs auf der Stelle tritt. Anders als viele ungestüme Jungspunde, die in letzter Zeit mit ihren Alben auf den Markt drängten, dürfen SUICIDAL ANGELS also auch mit „Bloodbath“ weiterhin in der Oberliga ihres Genres mitspielen.

Wertung: 8 / 10

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