Review Sylvan – Leaving Backstage (live)

Passend zum zehnten Bandgeburtstag kredenzen die Hamburger Progrocker SYLVAN ihren Fans ein fettes Doppel-Livealbum: „Leaving Backstage“. Aufgenommen wurde das Konzert am 01. September 2007 im heimischen Hamburg.

Das Live-Set ist auch inhaltlich zweigeteilt: CD1 widmet sich ausschließlich dem grandiosen Konzeptalbum „Posthumous Silence“, das hier in Gänze in einer fantastischen Liveversion dargeboten wird. Dank aufwendigen Arrangements für zwei Gitarristen, ein Cello und einen dreiköpfigen Backgroundchor kommen die 15 Tracks des dichten, atmosphärischen und unheimlich emotionalen Werkes hervorragend rüber. Der Sound ist erstklassig, die Band perfekt eingespielt. Beinahe so perfekt, dass das hier eine Studioaufnahme sein könnte, denn auf Ansagen verzichtet Sänger Marco Glühmann völlig, damit der Konzeptcharakter der Aufführung nicht gestört wird.

Auf dem zweiten Silberling findet man schließlich eine Art Best Of-Programm des bisherigen Bandkatalogs. SYLVAN-Klassiker wie „Deep Inside“, „So Easy“ oder der grandiose, zeitlose Longtrack „Artificial Paradise“ sorgen für zahlreiche Höhepunkte und Gänsehautattacken. Bei diesem zweiten Teil des Konzertes kommt auch wesentlich mehr Liveatmosphäre auf: Ansagen und Publikumsbeteiligung sei Dank.

Gitarrist und Grüdungsmitglied Kay Söhl hat die Band im letzten Sommer verlassen. Der neue Seitenzauberer Jan Petersen schließt diese Lücke mit seinem mitreißenden Spiel allerdings vorbildlich.

Insgesamt ist „Leaving Backstage“ ein hervorragendes Livedokument geworden: In gut 2 ½ Stunden bekommt der Hörer die absolute Sylvan-Vollbedienung mit vielen ihrer besten Songs in bestechender Soundqualität und Spiellaune. Vom gleichen Konzert erscheint übrigens auch eine DVD, die sich allerdings auf die Komplettaufführung von „Posthumous Silence“ und den Bonustrack „Artificial Paradise“ von der Setlist beschränkt, dafür aber noch andere Extras bereithält. Insbesondere das „Posthumous Silence“-Set wird allerdings durch die visuelle Unterstützung mächtig aufgewertet und gewinnt noch an Ausdrucksstärke – von daher braucht der Fan vermutlich sowohl die DVD, als auch die CD. Mit der Audioausgabe des Konzerts kann man – abgesehen vom stellenweise zu klinischen Studiosound – aber rein gar nichts falsch machen!

Keine Wertung

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