Review Tenacious D – Tenacious D

  • Label: Epic
  • Veröffentlicht: 2001
  • Spielart: Rock

High Fidelity. School Of Rock. Diese Filme sollten jedem TENACIOUS D-Fan ein Begri…eigentlich sollten sie jedem ein Begriff sein. Hier zeigt sich Jack Blacks Faible für Rock, und auch sein Genie bezüglich humoristischer Einlagen; auch denen, die TENACIOUS D noch nicht kennen. Rock und Humor sind gute Stichworte: Diese beiden Substantive bilden die Säulen dieses Albums und machen es zu dem was es ist: Nämlich extrem gut.

Das (fast) konstante Alternieren zwischen humorvollen, absolut eingängigen Rocksongs, Comedy-Dialogen und Schimpfworteskapaden zwischen den beiden Protagonisten lässt nie Langeweile aufkommen. Eigentlich lässt das Album nie zu, dass das Grinsen aus dem Gesicht des Hörers verschwindet. Beste Beispiele für absolute Lach-Garanten sind „Drive Thru“, „Cock Pushups“, „Hard Fucking“ und „Inward Singing“. Hierbei wird vollkommen auf Musik verzichtet, was aber eine bewusst lockernde Wirkung hat – man kann nur hoffen, dass sich die Lachmuskeln irgendwann auch einmal wieder lockern.Interessanter Weise bringen es TENACIOUS D ebenso fertig, auch innerhalb ihrer oftmals monumental vielfältigen Rocksongs nie den Sinn für Humor zu verlieren. So schweben die Songthemen, genau wie die der Comedy-Einlagen, irgendwo zwischen Fluchbreitseiten, Größenwahn, Egoismus, dem Liebesakt und dem besten Song der Welt. „This is the greatest and best song in the world … Tribute” …auch wenn zum Ende des Songs („Tribute“) klar wird, dass dies NICHT der beste Song der Welt, sondern bloß ein Tribut ist, steht eines Fest: Dieser Song ist eine absolute Glanzleistung in Sachen Songwriting, Gesang und Witz.Dave Grohl, der im Musikvideo übrigens den Teufel spielt, tobt sich an der Schießbude wie ebendieser aus. Und das nicht (wir erinnern uns an Nirvana) in einstigen Bolz-Breitseiten, sondern durch das ganze Album auf allerhöchstem, differenziertem Niveau – ähnlich wie bei den Queens of the Stone Age, wobei in diesem Fall bekanntermaßen eher die Monotonität im Vordergrund steht. „Wonderboy“ folgt auf dem Fuße und scheint „Tribute“ in seiner Genialität nur zu bestätigen: Man ist bei TENACIOUS D in der Lage, mehr als nur einen großartigen Song hinzulegen. Von Streichern, den typischen Akustik-Gitarren, und wiederum Grohls absolut punktgenauem Drumming unterlegt, wird dem Hörer eine Epic-Rock Nummer aller erster Kajüte geboten. Wer hat Jack Black bloß beigebracht SO genial zu singen? Absolut großartig!

Manch einer mag sich wundern, wann es endlich kommt…richtig. Auf einem echten Rock Album darf natürlich eines nicht fehlen: Sex. *Zack* Wir springen zu „Fuck Her Gently“, das übrigens mit einem absolut genialen Videoclip aufwartet. Analog zum Video kann man sagen: Jack Blacks „himmlischer“ Gesang, getragen von Streichern und akustischer Gitarre unterlegt, liefert den geneigten Herren der Schöpfung ein wundervolle Anleitung für den genüsslichsten aller Akte.Auch der Teufel sollte aufmerksam zuhören. ;)
„Dio“ ist, wie könnte man es anders erwarten, Ronnie James Dio (Black Sabbath, Rainbow) gewidmet – Jack Blacks Idol. Entsprechend cool kommt der Song auch rüber, wenn TENACIOUS D Dio auffordern „[…]to pass the torch“.

Auf „Inward Singing“ folgt, chronologisch wie auch inhaltlich (!), der Song „Kyle Quit The Band“. Hierin singt Jack Black über die Bindung zwischen Kyle Gass und ihm selbst, die nach dem Streit aus „Inward Singing“ wiederhergestellt ist. Er verweist dabei u.a. auf „Tango & Cash“ (einen Film von 1989 mit Silverster Stallone und Kurt Russell): „Couldn’t split up Tango and Cash“. Mit „The Road“ fahren die 2 Untersetzten einen weiteren Rock ‚n’ Roll Kracher auf. Ursprünglich in einer TV-Serie erzählt (übrigens auch auf der DVD „The Complete Masterworks“ zu sehen), wird hier über die Härte einer Tour „on the road“ gesungen. “I met a tasty baby in Michigan / we screwed two times / then I left…” Das nur knapp mehr als 1 Minute kurze “Lee” klingt wie eine Englische Version der „10 Chinesen mit dem Kontrabass“ – sehr lustig, aber auch ebenso kurz.

„Double Team“ und „City Hall“ bilden den Abschluss eines Absolut großartigen Rock Albums. Der vorletzte Song handelt ausschließlich von Sex und dem Plan der beiden lieb gewonnenen Protagonisten einen flotten Dreier hinzulegen…übrigens zum Ende des Songs interessant musikalisch umgesetzt. *lacht* „City Hall“ lässt sich wohl am besten als Rock-Oper bezeichnen, was auch die Länge von 9 Minuten unterstreicht.Textlich zeichnet Jack Black in diesem Song das anarchistische Utopia der Ideen von TENACIOUS D als „Two Kings“ zu regieren: Die Legalisierung von Marihuana, keine Umweltverschmutzung mehr, keine reichen und armen Menschen mehr… “From now on, we will all be the same… ummm, I dunno,I gotta think about that …” Abschließend gibt es noch den Hidden Track “Malibu Nights” auf die Ohren, eine groovende Akustik-Nummer.

Es ist schwierig in dieser Rezension auf die Dialog-Szenen dieses Albums einzugehen. Deshalb habe ich eine detaillierte Beschreibung der Interludes hier außen vor gelassen und mich vornehmlich auf den musikalischen Output konzentriert. Die Comedy-Zwischenspiele muss man einfach hören – sie sind, genau wie es sich bei Bilderwitzen verhält, beschrieben einfach nicht rüber zu bringen. Aber mal ehrlich: Wer sonst kann so schön über seine Analsex-Leidenschaft und die Angst seine Frau nicht befriedigen zu können schreiben/singen? “My Kielbasa Sausage has just got to perform!“

Redakteur: Felix Valstar

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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