Review The Interrupters – Fight The Good Fight

Direkt aus Los Angeles servieren die Ska-Punker THE INTERRUPTERS ihr drittes Studioalbum „Fight The Good Fight“. Der Titel ist an ein Graffitti angelehnt, das außerhalb des Studios gesprayt war, in dem die Band ihr Debüt aufgenommen hat. Der kraftvolle melodische Punk-Sound soll diesmal noch vitaler klingen. Als Produzent tritt wieder einmal Grammy-Gewinner Tim Armstrong auf, der auch an den beiden Vorgängern arbeitete und mit seiner Band Rancid einen Gastauftritt hat. Gute Voraussetzungen also für ein anscheinend hochwertiges Release.

Direkt von Beginn an verbreiten Frontfrau Aimee Interrupter und ihre Mitstreiter eines ganz deutlich: gute Laune. Das liegt vor allem an den Reggae-Rhythmen der Gitarre, aber auch den kraftvollen Punk-Einlagen. „Title Holder“ ist ein energiegeladener Opener, der Lust auf mehr macht. Insgesamt sind es elf weitere Titel, die Aimee Interrupter mit ihrer angenehm tiefen und rauchigen Stimme veredelt. Ihren Stil variiert die Band, so gibt es ebenfalls reine Punk-Nummern („So Wrong“), poppige Songs („Broken World“) oder Sprechgesang-Einlagen („Not Personal“) zu hören.

Wiederholt fallen die männlichen Hintergrundchöre mit ihren „Oh-oh-oh“-Einlagen auf, die zwar nicht sonderlich innovativ, aber im vorliegenden Kontext ein gutes Stilmittel zur Förderung des Fun-Faktors sind. Variabel zeigt sich Aimee Interrupter auch in Sachen Gesang: In „Leap Of Faith“ bewegt sie sich so weit in den Reggae-Bereich, dass sie anfangs kaum wiederzuerkennen ist. Weiter nennenswert ist „Got Each Other“, das von den eingangs erwähnten Rancid gesanglich dominiert wird. Hier darf jedes Bandmitglied mal seine Stimme erheben, was stellenweise etwas schief wirkt, dennoch eine nette Idee für den Albumfluss darstellt.

Insgesamt könnte der Ska-Einfluss auf die Songs von THE INTERRUPTERS und deren aktuelles Album „Fight The Good Fight“ gerne etwas größer ausfallen. Der Einsatz von Bläsern wäre eventuell auch eine Idee für kommende Releases. Gerade in diesem Bereich punktet die Band nämlich deutlich. Dennoch ist auch ihre Punk-Seite angenehm zu hören, qualitativ ansprechend und hat sogar kleinere Hits im Angebot. Außerdem präsentiert sich Frontfrau Aimee als sehr gute Sängerin. Langweilig wird es mit dieser Band auf jeden Fall nicht und Spaß macht deren Output noch dazu.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert