Review The Last Hangmen – Servants Of Justice

THE LAST HANGMEN aus Radeberg bei Dresden gründeten sich im Mai 2009 – nachdem die Band im Juni 2010 den „Sachsen Rockt“-Bandcontest gewann, folgten unter Anderem Gigs mit Bands wie Eluveitie, Equilibrium und den Apokalyptischen Reitern.

Das erste Album der Band ist mittlerweile fertig gestellt, hört auf den salbungsvollen Namen „Servants Of Justice“ – und beweist schon zu Beginn erhebliches Nervpotential, denn die Chöre und Streicher, die im epochalen Intro „The Gallow March“ ertönen, passen vielleicht in einen patriotischen amerikanischen Kriegsfilm, oder einen Herr der Ringe-Soundtrack, sind aber meiner Ansicht nach an dieser Stelle deutlich zu pompös ausgefallen – zumal sich das Ganze fast drei Minuten lang zieht. Immerhin ist der Übergang in das erste „richtige“ Lied „Lupara Bianca“ gut gelungen. Dieses erweist sich sogleich als wesentlich überzeugender, und erinnert sofort an Bands wie Suidakra oder Kalmah. Dass THE LAST HANGMEN aber noch an ihrer Eigenständigkeit arbeiten müssen, zeigt sich vor Allem in Songs wie „Little Ease“, dessen Hauptriff doch sehr an Kalmah denken lässt, und „Hang Em High“ (woran mich DIESER Titel bloß erinnert?).
„Knocking Tombstones Down“ ist zwar streckenweise ganz nett, und eine Songlänge von zehn Minuten kann sich auch auf den ersten Blick sehen lassen, dennoch plätschert das Lied zwischendurch einfach zu sehr vor sich hin, als dass es wirklich überzeugen kann. Dasselbe gilt für „Cloak And Dagger Operation“, das genauso wie der Rest der CD keineswegs schlecht, aber eben auch absolut überhaupt nicht begeisternd ist. Zum Abschluss des Albums gibt es dann nochmal ein ödes Instrumental – dass THE LAST HANGMEN eine CD mit neun Songs veröffentlichen, von denen zwei komplett instrumental und gleichzeitig stimmungsmäßig fast identisch sind, spricht nicht gerade für viel Einfallsreichtum auf Seiten der Band.

Ans Herz legen kann ich die Platte nur absolut hartgesottenen Melodic Death-Fans, denn so grundsolide die CD auch ist, so überflüssig ist sie für denjenigen, der auch nur ein Album eines Hochkaräters aus diesem Genre besitzt. Daher reicht es gerade noch für eine Handvoll Punkte, und für die Bitte meinerseits, nicht noch so ein Album zu veröffentlichen. Dann werden nämlich zwar keine Menschen hängen, aber Köpfe – von schlafenden Menschen.

Wertung: 5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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