Review Thirdmoon – Aquis Submersus

Fast schon sieben Jahre ist das zweite Album der Linzer THIRDMOON um Sänger und Gitarrist Wolfgang Rothbauer, welches den geheimnisvollen Namen “Aquis Submersus” trägt, nun schon alt. Während sie sich auf den neueren beiden Platten “Bloodforsaken” und “Sworn Enemy: Heaven” irgendwo zwischen Hypocrisy und In Flames im Melodic Death Metal bewegen, wandert das Zweitwerk noch auf Dark Metal–Pfaden. Auch optisch ist dies am sehr gelungenen Coverbild zu erkennen , welches kein Blut enthält, sondern leicht auf seine eigene Art leicht melancholisch wirkt.

Man beginnt auf der CD mit dem Titel “Atlantis” mit fast schon marschähnlichen, festen Drumming, gibt dem Hörer kurz Zeit zu verschnaufen und startet erneut durch. Obwohl man sich wie auch bei den restlichen Liedern fast immer im Mid-Tempo bewegt, wirkt die CD sehr intensiv. Dies liegt nicht nur an der guten, dichten Produktion, für die Claus Prellinger verantwortlich war, sondern auch an Wolfgangs Stimmorgan. Sich irgendwo zwischen Keifen und Grunzen bewegend, gliedert sich der einschnürende Gesang nahtlos in den Sound der schleppenden Gitarrenriffs ein. Das nun folgende “Scargod” ist und bleibt eines meiner Lieblingssongs der Linzer Kapelle, die es mit einem fast schon beängstigend bedrohlichen Beginn und erneut exzellenten Riffing schaffen den Hörer in ihren Bann zu ziehen. Die beinahe schon verzweifelt anmutende Atmosphäre für die recht anspruchsvollen Texte in englischer Sprache, die sich zumeist mit dem Thema Selbstmord auseinandersetzen, könnte kaum besser sein. “The Spirit Wept” ist ähnlich aufgebaut, doch bewegt man sich hier in einem um einiges höheren Geschwindigkeitsbereich mit kurzen ruhigeren Phasen. Vor allem das variable Drumming und Riffing innerhalb des Songs stechen positiv hervor, ebenso wie der für ThirdMoon auf den neueren Alben typische Gebrauch von akustischen, spanischen Gitarren wie hier im Prolog zum Titeltrack “Aquis Submersus”. Schleppend, episch und mit einem Wechsel von einer fast schon erzählenden Stimme und dem typischen Gekeife wälzt er sich langsam vorwärts. Ähnlich geht man auch bei “Transcend The Second Twilight” vor, welches es aber genausowenig wie der Titel “Farewell…in Welkin Dust” schafft, die gleiche Atmosphäre zu erzeugen. Dafür zeigt “Carrion” bereits deutliche Anleihen in Richtung Melodic Death Metal und zählt mit Sicherheit zu den stärkeren Stücken auf der CD, nicht zuletzt Dank eines schönen Tempowechsel im Mittelteil. Abgesehen vom abschließenden Akustikstück “De Profundi” ist “Shadow” der letzte richtige Titel auf dem Album. Deutlich im klassischen Heavy-Metal angesiedelt geht man mit hohem Tempo an die Sache bis zu einem akustischen Break, welches dann jedoch wieder nahtlos zum vorherigen Arrangement zurückgeführt wird. Hier beweist Wolfgang Rothbauer, dass er auch den Gesangstil des klassischen Heavy-Metals überaus gut beherrscht.

Durchaus abwechslungsreich zeigen sich ThirdMoon auf ihrem zweiten Album, welches im Übrigen mit “Aquis Submersus” den gleichen Namen wie eine Novelle von Theodor Storm aus dem Jahre 1876 trägt. Hier und da kann man schon deutliche Melodic Death Metal–Einschläge erkennen. Vor allem “Scargod”, das schleppende “Aquis Submersus” und “Shadow” zeigen, wie gut es die Band schafft, das Thema Suizid teils sehr emotional zu verarbeiten. Nach “Grotesque Autumnal Weepings” nicht nur eine sound-technische Steigerung, jedoch gefallen mir die neueren Alben doch noch ein Stück besser.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert