Review This is Hell – Sundowning

Mit über einem Jahr Verspätung kam die „Sundowning“ von THIS IS HELL in Deutschland an. Im Nachhinein ist so was natürlich egal, und an der Qualität des Albums gibt es auch ein Jahr später nichts zu meckern.

Kaum eingelegt in die Anlage wird man von THIS IS HELL platt gewalzt. Mit „Retrospect“ und „Prelude (Again)“ lässt die Band nämlich erst mal die Muskeln spielen und zeigt, wie man klassische Hardcore Songs richtig aufzieht. In dieselbe Kerbe schlägt auch das folgende „Here Come The Rains“, welches aber zunehmend melodiöser wird. Richtig fett wird es mit „Permanence“. Das gedrosselte Tempo wirkt nach dem reißerischen Beginn der Platte wahre Wunder im Song und so können sich die feinen Riffs und auch der Bass voll entfalten. Spätestens mit dem tollen Singalong im Finale des Songs kriegen sie auch den letzten Skeptiker rum, ein kleiner Auszug: „If the good die young we’ll fucking live forever“. Nach einer Verschnaufpause in Form des Instrumentals „4/8/05“ wird mit „The Polygraph Cheaters“ wieder wohlklingend auf die Tube gedrückt. Besonders der Refrain beißt sich fest im Ohr, und so wundert es nicht dass gerade dieser Song als Video-Single ausgekoppelt wurde.

Auch die zweite Hälfte des Albums kann die vorgelegte Qualität halten. Besonders hebt sich „Broken Teeth“ hervor, das einfach alle Trademarks eines guten THIS IS HELL-Songs in sich vereint: schnelle Tempowechsel, ausgezeichnete laut-leise Dynamik und eine wunderbare Melodik. Intelligente Texte haben ebenfalls alle Songs von THIS IS HELL gemeinsam. Ein besonderes Schmankerl findet sich in „Procession Commence“: „I am a modern day Nero, so hand me a fiddle and bow, cause dancing on ashes and graves is the only joy I know“. Das getragene „Epilogue” bildet den perfekten Abschluss der Platte. Mit den beiden Bonussongs „Double Grave” und „Another Facade” wird sogar noch die 30-Minuten Marke geknackt, wirklich inspiriert ist aber keines der beiden Lieder.

Insgesamt haben THIS IS HELL mit „Sundowning“ ein verdammt starkes Labeldebüt hingelegt. So findet sich kein einziger Ausrutscher auf dem Album, und die Songs haben massig kleine Ideen. Es fehlt aber an den großen Ideen, Songs wie „Permanence“ oder „The Polygraph Cheaters“ , die einfach überragend sind und einen hohen Wiedererkennungswert haben. Ein paar mehr Experimente hätten der Platte wohl gut getan. Resümee: Super Album, das aber unter seiner Gleichförmigkeit leidet.

Redakteur: Andreas Glas

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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