Review Throes Of Dawn – The Great Fleet Of Echoes

Auch ohne jemals etwas von THROES OF DAWN gehört zu haben, mutet es an, als wäre es zuletzt still geworden um die finnische Band. Zwischen 1997 und 2004 veröffentlichte man vier Alben in sieben Jahren, jetzt dauerte alleine sechs Jahre bis „The Great Fleet Of Echoes“. Ob sich das Warten gelohnt hat, mögen die folgenden 54 Minuten des laut Promosheet Dark Metal zeigen.

Gleich zu Beginn möchte ich dem vehement wiedersprechen; dunkel ist die Musik zwar irgendwie, aber Metal hört man zumindest bei den ersten beiden Nummern kaum. Die einleitenden Klänge zeigen da schon eher die Marschrichtung vor und die ist eine melodiöse Mischung aus Pink Floyd und Tiamat in der „A Deeper Kind Of Slumber“-Phase („Soft Whispers Of The Chemical Sun“ !!!). Psychedelische Gitarrensoli, fast durchweg klare Gesangslinien und eine Geschwindigkeit, die man mit einigem Wohlwollen im Midtempobereich ansiedeln kann. Das soll jetzt aber gar nicht kritisch klingen und hätte man von Agenturseite statt Dark Metal vielleicht Dark Rock oder von mir aus auch Gothic drauf geschrieben, wäre es wohl nicht eine Erwähnung wert gewesen.

So ist das Schlachtfeld aber neu abgesteckt und mit der neuen Annahme geht es an die insgesamt 10 Songs ran. Das Tempo variiert auch im folgenden kaum, meistens langsam bis mittelschnell mit vereinzelten Doublebassparts, die die Stimmung doch angenehm auflockern. Dies tun auch die gelegentlichen Einsprengsel härterer Gangart, optimal umgesetzt in „Velvet Chokehold“, welches nicht nur eine gute Portion Aggression, sondern auch einen enorm ohrwurmigen Refrain mit auf den Weg bekam. Neben dem sehr stimmigen „Lethe“ aus meiner Sicht der Höhepunkt eines Albums, welches man durch die Bank gut anhören kann. Zwar sind die Strickmuster häufig sehr ähnlich, so dass man Gefahr läuft, in einen gewissen Trott zu verfallen, aber wenn man der Musik ein wenig Aufmerksamkeit schenkt, bekommt man schon einiges geboten.

Unter dem Strich fehlt es eben ein klein wenig an Abwechselung, vor allem in Sachen Härte hätte man noch ein wenig punkten können. So ist „The Great Fleet Of Echoes“ ein Album, welches sich nicht ganz vom grauen Durchschnitt abheben kann, allzu oft plätschert es zu sehr vor sich hin, dies jedoch, wie bereits angedeutet, auf einem anständigen Niveau. Aus dem Genre hat man schon wesentlich schlechtere Versuche vernommen, so dass Metalfreunde mit einem Faible für Pink Floyd und Düsterrocker der tiamat`schen Schule gerne mal ein Ohr riskieren dürfen.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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