Review Throwers – Loss

Seit ein paar Jahren schon begeistert die Post-Hardcore-Szene weltweit durch ihren einzigartigen Underground-Charme, resultierend aus einer stark ausgeprägten DIY-Kultur, sowie einen rapiden Zuwachs an Newcomern. Während deutsche Fans andere Trends oftmals nur übers Internet kennenlernen, kann man sich diesmal nicht beschweren: Mit einer Unzahl an heimischen Bands in diesem Sektor ist man eine Zeit lang beschäftigt, und auch die Qualität stimmt in der Regel.

Ein gutes Beispiel dafür sind THROWERS aus Leipzig, die, 2011 gegründet, nun mit „Loss“ ihr erstes Album vorlegen. Nach zwei EPs auf Tour mit diversen Genre-Größen wie Celeste, KEN Mode oder Mantar nochmal gereift, präsentiert sich die Band 2016 auf höchstem Niveau: In sieben Songs und 34 Minuten stellen sie unter Beweis, dass sie wissen, wie düsterer Post-Hardcore zu klingen hat. Zwar klingt das Resultat, da THROWERS auf Experimente weitgehend verzichten und sich auf genretypische Bausteine verlassen, eher genre- als bandspezifisch. Dafür dürfte „Loss“ jedem Fan dieser Musikrichtung zu gefallen wissen: Kraftvoll, atmosphärisch und ausdrucksstark sind Begriffe, die einem zu THROWERS spontan einfallen: Die Riffs kommen, unterstützt vom schiebenden Bass, druckvoll und knackig daher, der Gesang klingt roh, aber nicht unangenehm und Schlagzeuger Gabo sorgt mit straightem Drumming und viel Beckeneinsatz für Prägnanz und Dichte – mit anderen Worten: Der Sound aus dem rennomierten Studio Die Tonmeisterei in Oldenburg ist einer Band wie THROWERS wie auf den Leib geschneidert. Dass „Loss“ am Ende gerade einmal eine gute halbe Stunde dauert, ist nicht nur genretypisch, sondern auch aus musikalischer Sicht voll in Ordnung: Die wirklich großen Ideen, die „Loss“ die Zugkraft für mehr verliehen hätten, haben THROWERS auf ihrem Album-Debüt noch nicht ausgepackt.

„Loss“ ist ein kompaktes Album, ein klassischer „Hassbrocken“. Um sich einer Floskel zu bedienen: Der Fan bekommt, was er erwartet – einen halbstündigen, fein arrangierten und gekonnt in Szene gesetzten Gewaltausbruch – jedoch auch nicht viel mehr. Wer damit zufrieden ist, beziehungsweise genau das sucht, kann bei „Loss“ beruhigt zugreifen und damit nicht nur THROWERS, sondern damit auch die heimische Underground-Szene unterstützen. Einzig Aha-Momente und musikalische Erweckungserlebnissen haben THROWERS auf „Loss“ noch nicht im Angebot. Aber was nicht ist, kann ja noch werden …

Wertung: 7 / 10

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