Review Transport League – Boogie From Hell

  • Label: Metalville
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Doom Metal

Direkt aus der Hölle oder doch eher ein himmlisches Präsent? Diese Frage gilt es im Fall des neuen Albums „Boogie From Hell“ der Doom-Metaller von TRANSPORT LEAGUE zu klären. Nach Trennung, vier Jahren Pause und einer Reunion 2009 ist es das fünfte Studiowerk der Band, das den Titel des ureigenen Musikstils trägt. Das Quartett orientierte sich an ihren ersten beiden Alben und nahm die neuen Songs in den IF Studios Göteborg auf. Die Produktion übernahm Roberto Laghi, der u.a. schon für In Flames, Sonic Syndicate oder Mustasch die Regler bediente.

Man startet schnörkellos und ohne Intro in das erste Stück „Swing Satanic Swing“, das die vorliegende Marschroute deutlich klar macht. Die Texte behandeln durch die Bank dunkle und vom Höllenfürst persönlich beeinflusste Themen. Musikalisch wird in den Grundgedanken des Doom Metal eine große Portion dreckigen Rock’n’Rolls eingewebt, was der musikalischen Darbietung einen leichtfüßigen Groove verpasst. Auch der Gesang schlägt in diese Kerbe und erinnert stellenweise an die bereits erwähnten Mustasch, jedoch mit einer ganz eigenen Note. Durch diese beiden Seiten von TRANSPORT LEAGUE entwickelt sich eine gewisse Spannung, die durch ihre Ungleichheit gefördert wird und den musikalischen Output energetisch vorantreibt. Gerade bei den ersten Songs ist das Tempo für Doom Metal sehr flott. Bei „Electic Wolf“ oder „Barabbas Venomous“ wird die Geschwindigkeit aber zurückgefahren, wodurch die Intensität deutlich erhöht werden kann. Die Musiker agieren stets geradlinig und verlieren sich nicht in Spielereien, sodass kein Song die Fünf-Minuten-Marke überschreitet.  Mit zwölf Songs in knappen 50 Minuten kann man aber durchaus zufrieden sein.

TRANSPORT LEAGUE zelebrieren im Jahr 2014 ihren „Boogie From Hell“ auf eine ganz eigene Art und ziehen ihre Stärke aus der unbändigen Lust am Musizieren. Desweiteren ist die Vermischung von Doom Metal mit rotzigen Rock’n’Roll eine spannungsgeladene Erfrischung im Klangbild des Vierergespanns.  TRANSPORT LEAGUE haben Ecken und Kanten, liefern kein glattgebügeltes Soundgewand und werden dadurch erst recht sympathisch und interessant. Wer an erdigen Metalklängen Gefallen findet und mit Mustasch etwas anfangen kann, wird auch mit „Boogie From Hell“ seine Freude haben.

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Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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