Review Tripper – Elusive (EP)

Das US-amerikanische Grindcore-Trio TRIPPER stammt aus der Region New England. Neben diesem Fakt und den Vornamen der drei Bandmitglieder Ian, Erik und Cullen ist eigentlich nichts über die Band bekannt. Nach dem Debüt-Release „Ancestral Wounds“ im Jahr 2018 und einer Vorab-Single im Februar diesen Jahres ist die EP „Elusive“ nun also ihr drittes Lebenszeichen. Die Aufnahmen, Mix und Mastering fanden bei Jeffrey Brown im Crunch House in West Haven, Connecticut statt.

Allein der Opener „The Fall, Which Is Infinite“ nimmt knapp die Hälfte der gesamten Laufzeit von rund acht Minuten ein, beginnt mit düsteren Ambient-Sounds, ehe sich dezent Gitarren dazu gesellen und der Song nach eineinhalb Minuten Fahrt aufnimmt. Vorerst bieten TRIPPER eine schleppende Variante des Old School Death Metal, die dann in schnellere Grindcore-Gefilde mit Thrash- und Hardcore-Elementen übergeht. So gut die musikalischen Ansätze sich auch präsentieren, ist es doch der Gesang, der hier enttäuscht.

Passen die Growls und Screams gut zum Grundkonstrukt, sind sie doch stark im Hintergrund abgemischt und können ihre Wirkung so nur bedingt entfalten. Dieses Manko zieht sich ebenfalls durch die vier weiteren kurzen Songs zwischen 30 Sekunden und eineinhalb Minuten. Vor allem die bereits im Vorfeld erschienene Single „Split Against Its Rotting Grain“ besteht nur aus einem langgezogenen Riff, auf das man in dieser Art verzichten könnte. „Passing Judah“ und „Tactical Dismemberment“ bieten da eher das, was man von einem kurzweiligen Grindcore-Release erwartet: Knackige Riffs, scheppernde Drums und das in einem rasanten Tempo.

TRIPPER haben mit ihrer neuesten EP „Elusive“ musikalisch vieles richtig gemacht und können an der ein oder anderen Stelle auch mitreißen. Der größte Storfaktor sind die wenig präsenten Vocals. Dabei scheitert es gar nicht so sehr am Können, sondern an der misslungenen Produktion, die dem Gesang zu wenig Raum gibt und die Instrumente in den Vordergrund stellt. Daran sollten die US-Amerikaner noch arbeiten, dann könnte ihre Mischung aus Grindcore und Death Metal der alten Schule weitaus besser funktionieren.

Keine Wertung

Publiziert am von Christian Denner

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