Review Ty Tabor – Rock Garden

  • Label: InsideOut
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Hard Rock

TY TABOR ist Sänger, Gitarrist und Songschreiber des texanischen GrooveRock-Trios King’s X, die zuletzt mit ihrem aktuellen Studioalbum „Ogre Tones“ (2005) auf sich aufmerksam machten. Mit „Rock Garden“ legt TY TABOR nun eine Ansammlung elf neuer, grundsolider Rocktracks vor, die nach „Moonflower Lane“ (1998) und „Safety“ (2002) sein schon drittes Solowerk bilden.

Ebenso wie bei King’s X herrscht auch hier ein sehr trockener, grooviger Sound vor, geprägt von einer ungestümen Rauheit auf der einen und Beatles-Harmoniegesängen auf der anderen Seite. Gelegentlich wird es auch recht psychedelisch. Ansonsten hält sich Mr. Tabor erschreckend nah an dem King’s X-Original. So nah, dass „Rock Garden“ glatt als neues Album seiner Hauptband durchgehen könnte. Mit dabei sind auch die ein oder andere tolle, ohrumschmeichelnde Melodie, insgesamt tönt das Material aber reichlich unspektakulär. Der Albumtitel bezieht sich übrigens auf Tabors Garten daheim, in dem er, wie er sagt „viele Jahre fleißig gepflanzt und gewerkelt hat“ und in dem er manchmal mit Freunden in freier Natur Gitarre spiele. Tolle Sache, dennoch gefällt mir der Titel nicht besonders; gleiches gilt übrigens für das Artwork: Eine seltsam lila anmutende Collage aus irgendwelchen Pflanzen, Fotos und kreuz und quer liegenden Gitarren, dazu noch mit viel zu klein abgedruckten Lyrics.

Nett mögen die elf Liedchen hier (und auch der lustige Bonustrack) ja sein, dennoch kann ich bis heute nicht nachvollziehen, was an TY TABOR und King’s X so aufregend sein soll. Ich finde weder richtig mitreißende Grooves, noch bedingungslos zeitlose Melodien, auch auf spieltechnischer Ebene ist Mr. Tabor meiner Ansicht nach kein Genie, auch wenn er einen recht eigenen Sound hat. Manche Songs lassen sich sicherlich schön anhören, wenn es draußen regnet und man mit der Freundin kuschelt, oder aber wenn man über endlose Highways unter strahlender Sonne fährt, welche es in Deutschland nicht gibt. Ansonsten erinnert mich das zu sehr an typischen Ami-Rock, ohne jetzt Chartverbrechen wie „Nickelback“ zu meinen!

Somit kann ich das Album wirklich nur Freunden von King’s X empfehlen. Die Musik wirkt auf mich ziemlich steril – und selbst wenn ich King’s X auch nicht soviel abgewinnen kann – ihr Live-Album „Live All Over The Place“ hat gezeigt, dass solche Musik erst live richtig zum Leben erweckt wird. Dann nämlich kommt sie richtig rockig rüber und entwickelt einen mitreißenden Groove.

Wertung: 5.5 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert