Review Uli Jon Roth – The Best Of Uli Jon Roth

Klassikfreak? Hendrixfreund? Rockliebhaber? Hippienostalgiker? Oder einfach nur Anhänger von E-Gitarrenvirtuosität? Dann ist die Best-of Zusammenstellung eines der wegweisenste Gitarristen der 70er Jahre genau das Richtige um noch kurzfristig unter dem Weihnachtsbaum zu landen.

Seit ROTHs Ausstieg bei den Scorpions Ende der 70er Jahre hat er völlig unterschiedliche, herausragende Alben veröffentlicht, die auf diesem Best-of zusammengestellt wurden. Finden sich auf der ersten CD noch zahlreiche Stücke seiner sehr klassisch geprägten Phase, driftet die zweite CD merklich in Richtung Hendrix beeinflusstem Rock ab. Besonders die Interpretationen von Bach, Chopin und Vivaldi verhalfen ROTH zu seinem Ruf als Gitarristen von Weltformat und so ist es kein Wunder, dass sie sich allesamt auf diesem Album zusammenfinden. Aber auch eigene klassisch geprägte Stücke haben ihren Weg auf die CDs gefunden. Besonders hervorzuheben sind die beiden Stücke für Klavier „Aquila – The Eagle And The Rainbow“ und „Lethe – River Of Oblivion” die den Abschluss der zweiten Scheibe bilden. Das er neben dem extra für die Ausflüge in die klassische Welt gegründeten „Sky Orchestra“ auch noch mit zahlreichen anderen Künstlern arbeitete macht die Sache nochmals deutlich interessanter und vielfältiger.

Neben den bekannten Coverversionen von Jimi Hendrixs „Voodo Child“ und „Little Wing“, sind auf der zweite Scheibe auch eigene Songs vertreten, die ROTHs Nähe zu dem Ausnahmegitarristen deutlich unterstreichen und Fans dieser Musik das Herz öffnen sollten. Als Beispiel wäre hier das sehr epische, intensive und mit einem exotischen Ende ausgestattete „Enola Gay – Hiroshima Today?“ zu nennen. Aber nicht nur an JIMI Hendrix versucht sich ROTH mit Bravour, auch beim Cream-Cover „White Room“ kann er voll überzeugen. Hier gibt es übrigens Vocals und Bass von Cream-Legende Jack Bruce noch obendrauf.

Wem die umfangreiche Doppel-CD noch nicht genügt, für den gibt es mit dem Videoclip zu „Cry Of The Night“ noch einen Bonus, überzeugen kann der mich allerdings nicht so wirklich.

Wer sich einen Überblick über das Lebenswerk von ULI JON ROTH verschaffen möchte, der wird mit diesem Album bestens bedient, vorausgesetzt er hat kein Angst vor Klassik und der Musik der 70er Jahre, den hier ist der gute Mann eindeutig hängen geblieben. Wer schon viel von ROTH hat, findet hier nichts Neues, da es sich lediglich um eine Zusammenstellung handelt, die dann gelinde gesagt recht überflüssig ist.

Keine Wertung

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert