Review Ultima Radio – Dusk City

Die Alternative-Rock-Kombo ULTIMA RADIO hat mit ihrem Debüt „A Thousand Shapes“ bereits 2017 ein großartiges Album veröffentlicht, welches vor allem durch seine Mischung aus Stoner-Rock, groovigem Rage-Against-The-Machine-artigem Gitarrenspiel und der grandiosen Gesangsperformance von Frontmann Zdravko Konrad bestechen konnte. Grund genug, sich auf den Nachfolger „Dusk City“ zu freuen – aber können die fünf Österreicher die gestellten Erwartungen erfüllen?

Schon in den ersten Sekunden kann man sagen, dass sich ULTIMA RADIO auf „Dusk City“ nicht grundlegend neu erfunden, sondern den bewährten Stilmix des Debüts weiterentwickelt haben. „Your Skin“ geht schon mal gut vorwärts und kickt Arsch. Die charakteristische Stimme von Konrad in Verbindung mit der warmen, vollen Produktion, die auch eine schöne Portion analogen Schmutz beinhaltet, führen zu einem Gesamtsound mit hohem Wiedererkennungswert.

Neben groovigen Brettern wie genanntem Opener oder „7 of 8“ nutzen die Österreicher aber auch andere Klangfarben: Songs wie „Limber“ oder „Dusk City“ (vielleicht das Highlight der Platte) tönen eher atmosphärisch-düster aus den Boxen, während „Again And Again“ durchaus balladeske Züge hat. Allen gemeinsam ist aber ein gewisses Potential zum Ohrwurm: ULTIMA RADIO haben ein unfassbar gutes Händchen für Melodien und Arrangements. „Dusk City“ ist abwechslungsreich, stimmig aufgebaut und bietet beinahe für jede denkbare emotionale Verfassung den passenden Soundtrack.

Dass man beim Hören der zwölf Songs (wovon zwei allerdings recht kurze Interludes und keine vollwertigen Musikstücke sind) auch immer wieder an den Alternative Rock bzw. Metal oder sogar Grunge der neunziger Jahre erinnert wird, stört nicht die Bohne, sondern macht Spaß – zumal ULTIMA RADIOs Kompositionen keine billigen Imitationen irgendwelcher legendären Hymnen sind, sondern vielmehr eine zeitgemäße und musikalisch anspruchsvolle Umsetzung von einigen Elementen aus dieser Ära. In manchen Momenten auch frühen Audioslave nicht ganz unähnlich.

Long story short: Es gibt nicht viel zu meckern. Alle beteiligten Musiker wissen, was sie tun, spielen gut zusammen und grooven dabei auch noch richtig geil. Wer melodischen Stoner Rock, charakteristische Stimmen und coole Hooklines mag, sollte sich „Dusk City“, aber sicher auch das hervorragende Debüt „A Thousand Shapes“, dringend mal zu Gemüte führen. Auf rund 48 Minuten tummeln sich einerseits Nummern, die metallisch-fett vorwärts gehen und live auch für den einen oder anderen Pit vor der Bühne sorgen könnten, andererseits aber auch psychedelische Gitarrensoli in atmosphärischen, effektbeladenen ruhigeren Songs für das eigene Kopfkino – und im Endeffekt keine Ausfälle. Beide Daumen hoch.

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Wertung: 9 / 10

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