Review Uncle Acid & The Deadbeats – The Night Creeper

(Doom Metal/ Psychedelic Rock) Eine düstere, unheilvolle Reise geht in die dritte Runde. Wo „Blood Lust“ die britischen Horrorfilme der 70er Jahre behandelte und „Mind Control“ sich von Jim Jones, Charles Manson oder Watergate inspirieren ließ, möchten UNCLE ACID & THE DEADBEATS im Jahr 2015 ihr bisher dunkelstes Kapitel aufschlagen. Doch gelingt ihnen das mit „The Night Creeper“?

Den ureigenen Stil haben die Briten, wenn überhaupt, nur in feinsten Nuancen verändert. Eigentlich gar nicht. Genau das werden die Fans aber dankend entgegennehmen. Tief gestimmte Gitarren walzen unaufhörlich vor sich her, greifen das gleiche Riffing immer wieder auf und entfalten sich gelegentlich in filigrane Soli. Dazu ist ein Schlagzeug zu vernehmen, dass die Gitarrenarbeit unaufhörlich vorantreibt, sich aber gleichzeitig nicht mehr als notwendig in den Vordergrund stellt. Dean Millar und sein Bass erweisen sich ebenfalls als präsente Mitstreiter, die sich in ihrer holprig-polternden Spielweise gekonnt in das Gesamtkonstrukt einbinden. Man nehme noch einige Orgelklänge hinzu und garniere diese Mixtur mit dem Topping des Gesangs von Frontmann K.R. Starrs. An seinen Stimmkünsten muss der Mann ohnehin nicht mehr groß feilen, hat er doch seine ganz eigene Nische gefunden und weiß diese gekonnt in Szene zu setzen. Die Songs wurden schlussendlich in ein rohes und verschrobenes Gewand gesteckt, dass den Eindruck einer alten Vinyl erweckt die schon viele Jahre im Keller verstaubte. Auch das spezielle und minimalistische Cover fügt sich in dieses kreative Konstrukt gekonnt ein.

UNCLE ACID & THE DEADBEATS sind ein spezielles Phänomen mit ganz eigenem Stil, der im Grenzbereich zwischen The Beatles und Black Sabbath eine beachtliche Menge Doom Metal, aber auch Popmusik und psychedelische Elemente aufweist. Der Spirit der 70er Jahre tropft auch „The Night Creeper“ aus jeder Pore. Die Band wird ihre Fans definitiv nicht verprellen, ist in ihrem Kosmos nahezu unerreichbar und doch ein Nischenprodukt. In diesem Fall mehr als nur berechtigt.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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