Und sonst so … Juli 2017

Metal ist eines der der lebendigsten Genres, die es gibt. In der Folge ist es bei der mittlerweile enormen Zahl an Veröffentlichungen schier unmöglich geworden, sämtliche Alben in ausführlichen Reviews vorzustellen. In unserer Rubrik „Und sonst so …“ kommen deswegen in Form von Kurz-Kritiken ein paar der Alben zur Sprache, die trotz Zeitmangel und Überangebot nicht unter den Teppich fallen sollten.


Enfold Darkness - Adversary Omnipotent

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Nach ihrem Debütalbum von vor inzwischen acht Jahren präsentieren die US-Amerikaner erneut einen wilden Mix aus Melodeath, Tech-Death und Black Metal. Die Qualität der Songs schwankt dabei ziemlich: Es gibt ein paar extrem starke Songs, ein paar eher mäßig spannende und viele gute irgendwo dazwischen. „Adversary Omnipotent“ macht insgesamt Spaß und ist handwerklich hervorragend umgesetzt, mit über einer Stunde Spielzeit allerdings deutlich zu lang und anstrengend geraten.

[Simon Bodesheim]


Expulsion - Nightmare Future

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Mit dagegen gerade einmal 13 Minuten Spielzeit ist das Debüt dieser Supergroup selbst für ein Grindcore-Album überraschend kurz. Aber mehr Zeit braucht das Teil auch nicht, denn in dieser knappen Viertelstunde knüppelt das All-Star-Projekt mit Mitgliedern von Exhumed, Repulsion, Gruesome und Intronaut schön seine Songs runter. Das ist ziemlich genau das, was man von einer Grindcore-Platte erwartet. Äußerst zufriedenstellend!

[Simon Bodesheim]


Arcade Fire - Everything Now

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ARCADE FIRE haben auf ihren ersten drei Alben mit ihrem verschrobenen Folk-Indie hatte einen individuellen Charme entwickelt, den sie mit elektronischen Einflüssen auf ihrem letzten Album „Reflektor“ ein wenig verloren haben. „Everything Now“ setzt genau dort an und führt die poppige Reise weiter fort – mit einigen Ausnahmen, wie dem nervigen „Electric Blue“, gelingt der Spagat zwischen Indie und Pop dieses Mal deutlich besser. Dennoch wird, mit Ausnahme der charismatischen Stimme von Win Butler, der Unterschied zu einer x-beliebigen anderen Indie-Band immer geringer.

[Bernhard]


Tyler, The Creator - Flower Boy

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TYLER THE CREATOR hat auf seinen bisherigen Alben immer wieder sein ganzes Können aufblitzen lassen und sich sukzessive vom talentierten, aber pubertären und vulgären Schreihals zu einem ernstzunehmenden Künstler im Hip-Hop emporgearbeitet. Nach einigen zerfahrenen Releases, findet er auf „Flower Boy“ genau die richtige Mischung zwischen (derbem) Humor und Ernsthaftigkeit und lebt zwischen synthielastigen, schrägen Beats seine Vorliebe für Jazz aus. Entsprechend verweigert sich der Musiker oft eingängigen Hooklines und setzt ganz auf eine irritierende Atmosphäre.

[Bernhard]


Powerflo - Powerflo

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Cypress Hill + Biohazard + Fear Factory = POWERFLO. Klingt retro? Auf jeden Fall, denn die Truppe um Rapper Sen Dog, Gitarrist und Sänger Billy Graziadei und Bassist Christian Olde Wolbers präsentieren auf ihrem selbstbetitelten Debüt Rap-Metal der alten Schule. „Powerflo“ klingt nach den 90ern im Stile des Soundtracks von „Judgement Day“. Hip Hop, Heavy Metal, Punk und Rock prallen hier aufeinander und schicken den Hörer auf einen Trip in die Vergangenheit. POWERFLO sind absolut unterhaltsam, wenn auch musikalisch null zeitgemäß.

[Christoph Emmrich]


Publiziert am von Simon Bodesheim, und

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