Review Vae Teritum – Zweitausend- undzehn

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Black Metal

„Den stolzen Namen ‚Zweitausendundzehn‘ trägt der drei Lieder umfassende Tonträger der Gießener Black Metal-Band VAE TERITUM nicht zu Unrecht…“ – wenn ich soetwas schon lese. Abgesehen davon nämlich, dass ich den Stolz im meiner Auffassung nach recht stumpfsinnigen Titel „2010“ (und: NEIN, eine Jahreszahl wird NICHT majestätischer oder sonstirgendwas, wenn man sie ausschreibt!) nicht eben auszumachen vermag, reicht eigentlich allein dieser erste Satz im Promoschrieb der Band, in Verbindung mit Artwork, Bandlogo und -name völlig aus, um ein Review zu schreiben.

Legt man pro forma die CD dann doch ein, ist erwartungsgemäß das einzig auch nur ansatzweise überraschende, wie akribisch hier alle Erwartungen erfüllt werden: Nach einem CD-Intro wie aus dem Katalog (#417: „Majestätisch-Episch mit Pauken“) folgen drei Stücke melodischen Black Metals, welche man nicht schlecht finden kann, ohne nahezu alle Stücke dieses Genres mit Missfallen zu strafen: So machen VAE TERTIUM nichts falsch, und sogar der Sound geht für eine Eigenproduzierte Demo-EP voll in Ordnung – allein, Gründe, sich „Zweitausendundzehn“ anzuhören, gibt es ausser „Schon ein cooler Song, den ich da geschrieben habe“ eigentlich keine… zu austauschbar die Riffs, zu gesichtslos das Arrangement, zu belanglos das Gesamtpacket.

Es gibt zugegebenermaßen durchaus Erfüllenderes, als Demoveröffentlichungen kleiner Bands, die am Anfang ihrer Karriere stehen, zu zerpflücken – ja, in gewisser Weise bereitet es mir gar ein ums andere Mal ein bisschen Bauchweh, ambitionierte Nachwuchskapellen mit harten Worten zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen… doch andererseits hilft es ja alles nichts: Wer Musik macht, um andere Leute daran teilhaben zu lassen, sei es nun in Form einer Demo-EP oder eines vollen Albums, muss sich mit allen anderen, die das gleiche Ziel verfolgen, vergleichen lassen. Und sind wir ehrlich: Was VAE TERITUM hier abliefern, ist gewiss nicht schlecht, und mag im Freundeskreis der Band auch durchaus Anklang finden – jedem Aussenstehenden hingegen ist wohl nur schwer zu vermitteln, warum er bei der heutigen Flut an Releases ausgerechnet zu „Zweitausendundzehn“ greifen sollte… nicht zuletzt, weil das Dargebotene nicht den geringsten Funken von Innovation erahnen lässt, auf dem basierend sich VAE TERITUM in den kommenden Jahren zu einem Geheimtipp entwickeln könnten.

Keine Wertung

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