Es freut mich sehr, dass VALSANS jetzt auch bei einem Label untergekommen sind. Ich verfolge das Schaffen der enthusiastischen österreichischen Traditions-Metaler schon eine ganze Weile und konnte so auch ihre Fortschritte miterleben. Und ich muss auch sagen, ins Roster von Pure Steels Sublabel Pure Underground Records passen die Jungs aus Baden in Niederösterreich mit ihrem true-en Heavy Metal perfekt.
Ihr erstes Album, das sie bereits 2010 in Eigenregie veröffentlicht haben, und das jetzt über Pure Underground nochmal in größerem Umfang releast wird, heißt „Sword“ und bringt damit die lyrische Marschrichtung schnell auf den Punkt.
Es geht textlich mit reichlich Krieger-Schlachten-Ritter-Mythen-Epen-Thematik in die Gefilde von Bands wie Manowar, Hammerfall oder Majesty. Weder die musikalische Ausrichtung noch die lyrische Seite bringen etwas Neues mit sich, aber es gibt hier einfach kompositorische Qualität zu bestaunen. Dafür, dass es sich – abgesehen von einer Demo – um die erste Veröffentlichung der Ösis überhaupt handelt, überraschen VALSANS mit Songwriting auf einem hohen Niveau.
Auch wenn man die Musik beschreiben will, kann man oben genannte Bands zitieren: von Manowar haben VALSANS den true-en Pathos, den die Amis vor allen Dingen in den 80ern so stark zelebriert haben. Von Hammerfall kommt mehr die Dynamik des Sounds und die Eingängigkeit der Hooks. Darüberhinaus gibt es bezüglich der Geradlinigkeit und Energie noch Parallelen zum typisch teutonischem Metal á la Accept oder Grave Digger. Das alles zusammengemixt, verfeinert mit einer gehörigen Portion Eigenständigkeit und einem Händchen für gelungene Songs ergibt ein starkes Album.
Gleich beim Opener „Mjölnir“ kann diese Melange aus Epik, Power und Eingängigkeit sehr gut punkten. Das Konstrukt ist geradlinig, die Melodie geht ins Ohr und die Verlockung, den Höhepunkt lautstark mitzugrölen, ist groß. Auch das schön vielschichtige „On The Battlefield“, das geradlinig rockende „Valsans“, die coolen Refrain-Hymnen „The Allegiance“ und „Eyes Of The Viper“ oder das getragene, eingängige „Metal Crusade“ sind absolut überzeugende Songs, die das Zeug zu richtigen Metal-Krachern haben. Ein, zwei eher durchschnittliche Tracks ziehen so das allgemein hohe Songwritingniveau nicht wirklich runter.
Auch die handwerkliche Vorstellung der Österreicher ist vollkommen in Ordnung, allerdings muss man berücksichtigen, dass der Stimme von Andy B. Barna, die in mittleren Lagen herrlich ausdrucksstark und auch pathetisch rüberkommt, bei den Höhen Grenzen gesetzt sind. Bei dem emotionalen „Hall Of Fame“ meistert er das noch gut, wenn aber mehr Energie und Stimmvolumen gefragt sind, werden die hohen Töne manchmal ein bisschen wackelig. Dies ist aber auch kein Makel, der die Qualität des Albums einschränken würde.
„Sword“ ist ein gelungenes und abwechslungsreiches True-Heavy-Metal-Werk, wie es mir schon lange nicht mehr untergekommen ist. Ich hoffe, dass VALSANS mit dem Labeldeal nun etwas mehr von der Aufmerksamkeit bekommen, die sie mit solch einem guten Album auf jeden Fall verdienst haben. Hier muss man wirklich laut ausrufen: „Support the Underground!“ Und alle Headbanger testen „Sword“ bitte an!
Wertung: 8.5 / 10