Review Various Artists – Metalmessage Vol. 3

Alle Jahre wieder kommt nicht nur Weihnachten und der Winter (wobei es wie aktuell ja auch Ausnahmen gibt…), sondern seit 2004 auch der „Metalmessage“-Sampler des Kollegen Markus Eck mit seinem gleichnamigen Online Magazin. Inzwischen konnte er sich mit seinen mit Leidenschaft und Kennen zusammengestellten CDs Ansehen und einen Namen in der Szene schaffen, und die dritte Ausgabe verstärkt diesen Eindruck nur noch. 14 Songs aus dem nationalen und internationalen Sumpf des Pagan, Viking und Black Metal hat er ausgesucht und präsentiert damit einen wunderbaren Überblick über die momentane Bandbreite des Metiers. Optisch ist man noch hochklassiger unterwegs als bei der schon schönen „Vol. II“, diesmal zeichnete Kris Verwimp für das tolle Artwork verantwortlich, der unter anderem schon für Größen wie Manegarm, Immortal oder Marduk den Pinsel schwang.

Auch hier wird findet sich wieder eine gute Mischung aus bekannteren und weniger bekannten Gruppen. Den größten Namen dürften hier wohl die Schweizer Folk Metaller ELUVEITIE liefern, die mit ihrem aktuellen Album „Spirit“ auch über die Genregrenzen hinaus bekannt geworden sind, „Your Gaulish War“ liefern sie für diese Zusammenstellung. Den aufmerksamen Metal1.lesern weiterhin bekannt sein sollten die norwegischen Schwarzmetaller MISTUR mit starkem Windir-Touch, die Newcomer FINSTERFORST aus dem Schwarzwald, die Franken von KROMLEK und die tschechischen Black Metaller TROLLECH. Auch THIASOS DIONYSOS fanden bei uns schon Erwähnung, im Gegensatz zu den guten Beiträgen der eben genannten Gruppen steht hier mit „Heidrun“ ein „Met“-Klon (Equilibrium) und Party-Sauf-Hit, der mir hier eher negativ auffällt, hier hätte ich mir doch ein repräsentativeres Lied des Ein-Mann-Projekts aus der Oberlausitz gewünscht.

Daneben gibt es natürlich wieder viel neues zu entdecken, auch für mich. So gibt es mit „Lost Legacy“ von LOST LEGACY bereits einen neuen Song vom Debütalbum „Gates Of Wrath“, das am 1. Dezember veröffentlicht wurde. Der Track hier macht das Album wirklich schmackhaft, die Deutschen bieten eine feine Mischung aus Black und Death Metal mit melodischem, führendem Keyboard. Mit HATRED DIVINE ist noch eine weitere deutsche Band vorhanden, ihr „Sorrowfields Under The Raven Sun“ weist zwar eine weniger überzeugende Produktion auf, das Lied selbst bietet aber sehr atmosphärischen melodischen Black Metal und ist eines der besten der Zuisammenstellung!

Nun wirds richtig interessant, haben es doch noch einige Exoten auf „Metalmessage Vol. 3“ geschafft. Die HEIDEN aus der tschechischen Republik und im Gegensatz zu ihren recht räudigen Kollegen von TROLLECH bieten sie leicht epischen Black Metal mit melodischem Pagan-Einschlag und haben dabei auch noch eine wirklich gute Produktion. Mit EPISODE 13 findet sich auch ein türkischer Beitrag, ihr Stück „Forlorn… Till Dawn“ weist jedoch keinerlei orientalische Einflüsse auf, ihr melodischer Midtempo-Black Metal könnte auch genau so gut von einer skandinavischen Truppe stammen. Auch aus den südlichen Regionen Europas haben es zwei Gruppen hierauf geschafft. Die Spanier HORDAK bieten bei dem gar nicht nach dieser Musikrichtung klingenden Titel „Silvano, Senor De Los Bosques“ recht guten Folk / Pagan Metal, das klingt richtig interessant. Nach dem vierten Track steht auch an zwölfter Stelle ein Lied, das an der 10-Minuten-Grenzre kratzt, diesmal sind es die Italiener LEGION OF DARKNESS mit „Forgotten Path To My Salvation“ und bieten soliden Black Metal mit ein paar Überraschungen und angenehm eingestreuten Klargesangpassagen.
Die zwei größten Exoten stehen aber noch aus. ARAFEL liefern Black Metal aus Israel und die Melodic Deather DEMONIC RESURRECTION kommen gar aus Indien, ein Land, aus dem man sonst eigentlich nie metallische Kost bekommt. „Spirits Of The Mystic Mountains“ ist dazu noch hervorragendes Liedgut, das man als Freund der Gattung unbedingt antesten sollte und das sich auch von der europäischen Kost abhebt.

Die dritte Ausgabe der Zusammenstellung von Markus Eck ist definitiv die bisher beste geworden, was Optik und Liedauswahl anbetrifft. Einen großen Exotenbonus gibt es dazu noch, wann bekommt man schon mal gute Musik aus der Türkei, Isreal oder Indien geboten? Auch sonst sind neben den deutschen Beiträgen mit der Schweiz, Norwegen, Italien, Spanien und Tschechien erstaunlich viele Nationen vertreten. Bis auf „Heidrun“ finde ich hier keinen Ausfall, die Durchschnittsqualität der Lieder ist durchgehend sehr hoch und bietet einen tollen Überblick über das aktuelle Geschehen im Genre und dürfte für den ein oder anderen eine neue Perle aufdecken. Wie gewohnt ist der Sampler auf 500 Exemplare limitiert, Zugreifen empfehle ich hier ausdrücklich! Die vierte Ausgabe ist bereits für Frühjahr 2007 angekündigt.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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