Review Wildstyle & Tattoo Music – The Ultimate Tattoo Sound Pt. 1

Es war einmal ein Mann mit einer Idee, der im Jugendalter zur österreichischen Ski-Auswahl gehörte. Doch bald widmete er sich lieber seinen Leidenschaften: harte Rock-Musik, Tattoos und wilder Lebensstil. So gründete Jochen Auer 1994 das Stage Culinarium, das ein Catering-Unternehmen für internationale Rock- und Popgrößen darstellt. Und ein Jahr darauf wurde von ihm die Wildstyle & Tattoo Messe ins Leben gerufen, die bis heute existiert. Heute ist da immer noch ein Mann mit einem Traum und einigen Millionen auf dem Konto. So erschien am 4. April 2014 mit „Wildstyle & Tattoo Music – The Ultimate Tattoo Sound Pt. 1“ eine CD-Box mit 33 Songs, die sich dem Wildstyle-Thema widmen.

Natürlich ist auch die Umsetzung dieser Songsammlung eine private Obession des Österreichers. Und somit konnte Auer für die Compilation eine Vielzahl seiner musikalischen Favoriten gewinnen. Die Liste der Interpreten führt vor allem DORO an, die mit „Wildstyle’s Tattooed Angels“ die Hymne des Projekts abgeliefert hat. Als WILDSTYLE ALL STARS haben sich u.a. Richard Fortus (Guns N‘ Roses) und Marco Mendoza (Whitesnake, Thin Lizzy, Black Star Riders) in einem einmaligen Projekt zusammengefunden. Perfekt wird die Verknüpfung durch die auf dem Cover abgebildeten Tattoo-Stars THE MEXICAN VAMPIRE WOMAN und ZOMBIE BOY, die auch an zwei Songs aktiv beteiligt sind. Außerdem gibt es mit SCOTT FOSTER HARRIS, Sänger der L.A. Guns, und GRAVE DIGGER zwei weitere Schwergewichte der Rockszene zu hören.

Insgesamt wurden für diese CD-Box 22 Lieder komplett neu eingespielt. Der Clou daran ist, dass bis auf Ausnahme der Hymne von DORO alle Songs den Titel „Wildstyle“ tragen. Der Bekanntheitsgrad der Interpreten reicht von „extra für dieses Projekt gegründet“ über „Underground“ bis hin zu „(legendäres) Urgestein“. Stilistisch sind die Songs zum Großteil im Hard Rock und Heavy Metal anzusiedeln. Aber es gibt auch einige Ausnahmen wie z.B. die Interpretation von Domino Blue, die eher im Lounge-Gewand präsentiert wird. Die Stücke von ZOMBIE BOY, RIGGS und ZARDONIC sind von starken Dubstep-Elementen geprägt. Desweiteren enthält die dritte CD elf bereits bekannte Songs, die seit mehreren Jahren zum festen Repertoire der Wildstyle-Tattoo-Messen gehören. Darunter Songs von FIREHOUSE, MOTÖRHEAD, QUIET RIOT und ein Cover des AC/DC-Titels „Touch Too Much“ von DORO. Außerdem gibt es drei Remix-Versionen drei bereits gehörter Songs und eine von DER W.

Die Aufmachung des Artworks aller Komponenten ist ansprechend und trifft das Thema gekonnt. Qualitativ schwanken die einzelnen Songs teilweise massiv zwischen optimaler Produktion und unhörbaren demoartigen Aufnahmen. Die Herangehensweise der Titelvariationen ist sicherlich sehr interessant, wird jedoch über eine länger andauernde Spielzeit zunehmend anstrengender. Man möchte fast sagen, dass etwas Langeweile aufkommt. Die letzte CD des Box-Sets bietet da nochmals angenehme Auflockerung. Jochen Auer hat sich sicherlich einen Traum verwirklicht, dennoch werden vor allem Kenner der Wildstyle-Tattoo-Messen und Liebhaber von Hautmalereien auf ihre Kosten kommen.

Keine Wertung

Publiziert am von Christian Denner

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