Review World Eater – Wormfeast

Gerade hab ich mal wieder Starship Troopers gesehen. Ein großartiger Film ist das, und garantiert der richtige Einstieg, um “Wormfeast”, das neueste Album der deutschen WORLD EATER, zu besprechen. Die Saarbrückener versprechen zumindest, von Bands wie Agnostic Front und Warzone beeinflussten Hardcore zu spielen. Das ist nicht ganz so blutig und sicher etwas moderner, aber vielleicht (!?) ja genauso gut.

Die Erwartungen, die diese Worte schüren, wissen WORLD EATER voll und ganz zu erfüllen, denn „Wormfeast“ ist in der Tat eine höllisch kurze, 21-minütige Hommage an den amerikanischen Hardcore Punk: Getragen von einer (natürlich) modernen Produktion huldigen die Westdeutschen den Anfangstagen von Terror oder auch Ostküsten-Legenden wie H2O, Sick Of It All oder vor allem Death Before Dishonor („Calling You Out“), hauen fette, tierisch kurze Agnostic-Front-Thrashcore-Nummern raus („Distorted Minds“) oder beschränken sich schlicht auf die simpelsten Stil-Elemente des Hardcore: Drei bis vier Akkorde und eine Menge Gang Vocals.

Ist aber auch nicht so schlimm, mehr Originalität als die 3000 Metalcore-Releases, die dieses Jahr bereits wieder den Markt überflutet haben, haben Hardcore-Bands wie WORLD EATER schon allein aufgrund der Tatsache, dass alle Lieder auf diesem Release in dem engen Rahmen dieses Musikstils und in den teilweise unter 60 Sekunden Länge zwar stets nach demselben und vorhersehbaren Muster, aber in überzeugender Weise sinnvoll arrangiert sind und ordentlich Laune machen. Ein Pluspunkt für „Wormfeast“ ist weiterhin, dass man die Platte in Sachen Produktion auf einer Höhe mit den zitierten Hardcore-Größen erwähnen kann und gerade der Bass-Sound gut gelungen ist. Apropos Bass: Schade, dass hier aus den paar Solo-Parts nicht mehr rausgeholt wurde.

Ganze drei Lieder überschreiten die Zwei-Minuten-Marke. Das ist einerseits die Stärke des Albums, es ist geradlinig, kurzweilig und unterhaltsam. Andererseits wird die Langzeitwirkung dadurch erheblich geschmälert. Dass ist bei den Alben, die beim ersten Hören bereits richtig kicken sollen, zwar normal, und dazu gehören ja die allermeisten Hardcore-Alben; fürs nächste Release dürfen es aber gerne noch deutlich abwechslungsreichere Strukturen, mehr Soli und ein paar gute Ideen abseits der Hardcore-Tinktur aus dem East-/West-Coast-Hardware-Store sein. Denn auch wenn Songs à la „Scrape The Bottom“ und „From Inside“ mies abgehen – sie sind zusammen 122 Sekunden lang, und daher hält die Freude nicht so lange an. Außerdem gibts zu Hause keinen Moshpit.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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