Review Wyrd – Rota

  • Label: Omvina
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Black Metal

Betrachtet man das Cover, so erblickt man einen Wald und vorne drauf, als wäre es eine Art Logo, nochmal ein gezeichneter Wald, welcher auf der realen Fotografie prangt. Dieser Zeichenstil wurde auch im Booklet angewandt, so ziert jede Seite ein Bild, was vielleicht zu den Texten der Lieder passt, das kann ich leider nicht genau sagen, da Narqath sich entschied, die Texte in Finnisch zu verfassen, erstmalig übrigens. Dennoch heisst ein Stück obskurerweise „Götterdämmerung“, warum er da nicht auch einen Titel in seiner Landessprache wählte, das wird wohl nur er selbst wissen. Das typische WYRD-Logo wurde übrigens auch gegen ein modernes ausgetauscht, also eine Abkehr von alten Wegen?

Nunja, zunächst erklingt ein Intro, wie man es gewohnt ist, soll heissen „Noitakansa“ wird sachte und malerisch eingeleitet, Klargesang ertönt und wechselt im Nachfolgenden häufig mit dem Krächzgesang. Jedoch hat das Stück seine mächtigsten Augenblicke, wenn Narqath zur letzteren Gesangsart übergeht. Dann drehen die Instrumente auf und erhöhen den Hörgenuss durch majestätische Auftritte. Ein Drittel ist vergangen, dann bieten WYRD eine einsame Keyboardmelodie, welche später noch erhalten bleibt, jedoch durch elegischen Unterton auffällt, so alleine und schwermütig bewegt sie sich. Später reiht sie sich dann wunderbar in den musikalischen Reigen ein. Würde man das ganze Lied, welches sich über eine Viertelstunde erstreckt, detailliert aufschlüsseln, so hätte man wahrlich viel zu tun, weshalb ich es an dieser Stelle dabei belasse, zu sagen, dass bei WYRD hier noch kein Stilbruch zu vermerken ist und der Finne nach wie vor den Facettenreichtum an den Tag legt, den man bisher von ihm kannte. Ergo fängt er nur in dem ersten Stück, welches ein geschätztes Drittel des Albums ausmacht, schon wieder zahlreiche Stimmungen ein, was gelinde gesagt lobenswert und fantastisch ist.

„Götterdämmerung“ ist da schon um einiges schneller, achtet jedoch auf die WYRD´sche Kompositionszusammensetzung, nur eben viel dynamischer und agiler. „Henkien Yössä“ hingegen widmet sich wieder epischeren Klängen und dem Spiel mit der Akustikgitarre. Hervorragend erschallt es natürlich einmal mehr, wenn Narqath mit Inbrunst krächzt. Spätestens hier fällt auch auf, dass solche Momente in Relation gesetzt um einiges imponierender und umwerfender klingen als die schnelleren Parts. Insgesamt ein recht anheimelnder Track, welcher immer wieder für einen Durchgang gut ist, sich aber im Gesamtwerk lediglich einfügt und nicht hauptsächlich in Erinnerung bleiben wird. Mit „Veri Kutsuu Verta“ wird es dann richtig rockig, die Musik besitzt einen schönen Groove und macht neben „Götterdämmerung“ und „Loitsi“ die Veränderung innerhalb der Musik sehr deutlich.

Solange man sich mit der abgeänderten Linie von WYRD anfreunden kann, wird man hier vollends auf seine Kosten kommen, da – wie schon erwähnt – die Musik ganze Klangspektren abdeckt und sie allesamt gekonnt ausführt. Wenn man sich nun fragt, ob WYRD überhaupt noch klingen wie WYRD, dann darf ich das wohl bejahen, selbst in den rockigen Stücken wirkt der Finne zu jeder Zeit authentisch.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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