Konzertbericht: Alexa Feser

23.11.2015 Augsburg, Spectrum Club

Seit 17. November 2015 ist ALEXA FESER mit Band auf „Gold von Morgen“-Tour, die insgesamt 16 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz umfasst. Dieser zweite Teil der Tournee wurde veranlasst, da im Frühjahr nahezu alle Termine der Wahl-Berlinerin ausverkauft waren oder in größere Hallen verlegt werden mussten. Am sechsten Abend machte sie im Augsburger Spectrum Halt, um ihre von Piano getragene Popmusik dem bayerisch-schwäbischen Publikum zu präsentieren. Wer ihr Debütalbum kennt wusste, dass ein qualitativer Musikabend zu erwarten war.

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Der Club war schon eine halbe Stunde vor Beginn für einen Montagabend gut besucht und die Zuschauer wurden mit einem pünktlichen Konzertstart belohnt. Als Einleitung wurde ein Pianosolo von ALEXA FESERIMG_9179 präsentiert, bevor die restlichen Bandmitglieder die Bühne betraten und mit „Stadt ohne Skyline“ den eigentlichen Startschuss gaben. Schon zu diesem Zeitpunkt war das Publikum in den Bann der sympathischen Musikerin gezogen, was mit lautstarkem Beifall zum Ausdruck gebracht wurde. Die Unterbrechungen zwischen den einzelnen Stücken wurden von Frau Feser mit persönlichen und greifbaren Geschichten aufgefüllt. So bekam man zum Song „Glück“ die Geschichte eines missglückten Bademanteldiebstahls im Hotel geliefert. Ebenfalls erfuhr man, dass sie sich an diesem Tag nichts von der Stadt ansehen konnte, da sie sich im Backstage-Bereich den Kopf verlezte und somit nur das Augsburger Krankenhaus zu Gesicht bekam. „Peter Pan“ waren an diesem Abend alle Musikfans vor Ort, während sich die Künstlerin mit einer Augenklappe als Captain Hook zu erkennen gab und singend und tanzend ihre Kreise durch den Zuschauerraum drehte. „Vom Suchen und Finden“ bekam durch persönliche Erfahrungen in Liebesdingen ein intensives Gefühl aufgedrückt. Allgemein war ALEXA FESER gefühlt sehr nahe an ihren Zuhörern, ließ sie Teil ihres Seelenlebens werden und manifestierte dies durch eine mehr als beachtliche Gesangsleistung.

Für „Mehr als nur ein Lied“ sollte ein Zuschauer die Möglichkeit bekommen den Song auf der Bühne vorgetragen zu bekommen. Dazu wurde Keyboarder Konrad ins Publikum berufen, während sich die Hauptakteurin mit einer Augenbinde die Sicht versperrte. Während die ersten beiden Kontrahenten an den Fragen um den begehrten IMG_9117Platz scheiterten, konnte Christian mit seiner sympathischen Stimme und einem Lieblingsalbum von Pearl Jam das Rennen machen. Diesen speziellen Vortrag genoss der Musikfan sichtlich. Ab der Hälfte des Songs nahm sich die Sängerin auch die Augenbinde ab, um die Intensität dieses Moments noch zu erhöhen. Zu „Ich bleibe“ lobte sie Augsburg als eine ihrer fünf Lieblingsstädte, sang dann aber doch den ursprünglichen Text über ihre Wahlheimat Berlin. „Wir sind hier “ verstärkte das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Musikern und Publikum durch einen gemeinsamen Chorgesang nochmals erheblich, bevor die Band mit einem nicht enden wollenden Applaus bedacht wurde. Dieser ebbte erst ab als ALEXA FESER ihr Pianospiel abermals erklingen ließ und solo ihren Hit „Das Gold von Morgen“ zum Besten gab. Im Anschluss kamen auch ihre drei Mitstreiter zurück, die ausführlich vorgestellt wurden und schließlich mit dem Song „Sterne“ ein weiteres Highlight des Abends ablieferten. Zum Abschluss gab es ein weiteres Solostück am Piano, das mit der ausdrücklichen Bitte um ausgeschaltete Handys bedacht wurde und nur für die Ohren der Besucher bestimmt sein sollte. Diesem Wunsch kam die mittlerweile beachtlich angewachsene Menge vor der Bühne gerne nach und lauschte gespannt dem brandneuen und bisher unveröffentlichten „Inventur“. Mit frenetischem Applaus, einigen Herzen seitens der Künstlerin und einem Plausch inklusive Autogrammstunde endete ein wohlwollender Musikabend nach knappen zwei Stunden.

  1. Gold Piano Interlude
  2. Stadt ohne Skyline
  3. Dezemberkind
  4. Glück
  5. Held
  6. Weiss
  7. Peter Pan
  8. Vom Suchen und Finden
  9. Mehr als ein Lied
  10. Ich bleibe
  11. Wir sind hier
  12. Gold von Morgen
  13. Sterne
  14. Inventur

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ALEXA FESER zauberte mit durchdachten Pop-Arrangements, emotionalen Texten und einigen pesönlichen Anekdoten einen intimen Konzertabend, der nicht nur die Ohren sondern auch das Herz der Musikliebhaber umschmeichelte. Verantwortlich dafür war nicht nur ihre angenehme Stimme, sondern auch das Zusammenspiel mit ihren drei Musikern, ein gekonnt abgemischter Ton und nahezu perfekter Lichteinsatz. Der Grund für diesen zweiten Teil der „Gold von Morgen“-Tour war abschließend jedem klar und das Publikum konnte mehr als zufrieden den Heimweg antreten.

Publiziert am von Christian Denner

Fotos von: Christian Denner

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