Konzertbericht: Excalibur – The Celtic Rock Opera

2009-07-25 / 26 Schlossarena zu Kaltenberg

Am 24. und 25. Juli 2009 wurde in der Schlossarena zu Kaltenberg die Celtic Rock Opera Excalibur von Alan Simon uraufgeführt. Hatte man am Freitag noch mit widrigsten Wetterbedingungen zu kämpfen, so stand die fast ausverkaufte Samstagsvorstellung unter einem besseren Stern. Teils strahlender Sonnenschein sorgte schon einige Stunden vor der Abendveranstaltung für einen großen Andrang auf dem mittelalterlichen Markt rund um die Arena.

Relativ pünktlich um kurz nach 20.30 Uhr konnte die Weltpremiere beginnen. Grob umrissen wurde in musikalischer Form und durch Erzählungen des Zauberers Merlin (famos verkörpert von Michael Mendl) die Geschichte des mystischen Schwertes Excalibur und die Ritter der Tafelrunde erzählt. Um die musikalische Ausgestaltung kümmerten sich neben Vertretern von Rockbands wie Barclay James Harvest und Fairport Convention auch die Mittelaltermusiker von Corvus Corax und ein Orchester. Begleitet wurden die Songs von Tanzeinlagen der Celtic Feet Dance and Theatre Company und der Compagnie „Feuervogel“ sowie kleineren Aufführungen wie z.B. Ritterkämpfen, die die Geschichte um Artus und Excalibur weitererzählten.

Gesanglich stach besonders der Australier Johnny Logan hervor, der mit „Circle of Life“ das beste Lied des Abends direkt zu Beginn zum Besten gab. Passenderweise bildete der Song in einer etwas ausführlicheren Version auch den Abschluss von Excalibur. Weitere musikalische Glanzstücke des Abends gab es von Alan Parsons und Les Holroyd von Barclay James Harvest, die von der Menge begeistert empfangen und verabschiedet wurden. Für die weibliche Komponente sorgten die britische Folk-Sängerin Jacqui McShee und das zweimalige UK Choirgirl of the Year Fiona Wight mit ihren gefühlvollen Balladen. Stets präsent, aber dadurch nicht weniger erwähnenswert waren außerdem Andreas Vollenweider an der Harfe und Vollblutgitarrist Patrick O’May, die neben Corvus Corax dafür sorgten, dass die einzelnen Stücke live lebendiger und auch rockiger wirkten als auf CD.

Es war durchweg sehr beeindruckend zu hören und zu sehen, wie die inzwischen etwas ins Alter gekommenen Herren ihren Instrumenten scheinbar mühelos Töne entlockten, bei denen viele ihrer jüngeren Nachfolger auch mit mehr Show nicht mithalten können. Weniger ambitioniert, dafür umso routinierter und verspielter gingen die Musiker, die bereits beim ersten Takt deutlich machten, dass sie diese Bezeichnung verdienen, fast 2 Stunden zu Werke und zeigten dabei keinerlei Ermüdungserscheinungen.
Einzig und allein nach der 20-minütigen Pause wurde etwas zu ruhig und wenig abwechslungsreich, so dass das Programm bei den teils wiederholten Auftritten der einzelnen Künstler bis zum furiosen Finale etwas vor sich hin plätscherte. Gegen Ende legten sich alle Beteiligten noch einmal richtig ins Zeug und auch mit den zunächst sporadisch eingesetzten optischen Effekten wurde nun nicht mehr gegeizt: Bei dunklem Abendhimmel konnten das Feuer auf der Klinge der schwertförmigen Hauptbühne und das Feuerwerk rundherum ihre volle Wirkung entfalten.

Bei all der dargebotenen musikalischen Qualität fiel es schließlich weniger ins Gewicht, dass man den Ansagen von Regisseur, Komponist und Autoren Alan Simon mit seiner Mischung aus Englisch, Deutsch und Französisch kaum verstand. Außerdem konnte man der eigentlichen Handlung nur schwerlich folgen, wenn man zum ersten Mal mit den Geschehnissen rund um Excalibur konfrontiert wurde, da die Lyrics der einzelnen Titel nicht klar genug verständlich waren und generell die Musik und weniger die eigentliche Geschichte im Vordergrund stand.
Alles in allem wurde eine teils atemberaubende Show präsentiert, die noch einmal klar aufzeigte, warum eben nur manche Musiker in den Rockolymp aufgestiegen sind.

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