Konzertbericht: J.B.O. w/ Blickfeld

2007-11-30 München

Am 30.11.2007 war es endlich wieder so weit: Die Verteidiger des Blöedsinns landeten mal wieder in göttlicher Mission in München, um gemeinsam mit den Fans Gaudin und Ulkor milde zu stimmen.
Zuvor versuchten BLICKFELD die Stimmung anzuheizen, wobei sie auch auf jeden Fall eine gute Figur abgaben. Nur ist der Job, für eine Band wie J.B.O das Publikum aufzuwärmen, kein leichtes Unterfangen, und so gingen die Ansagen oftmals in Chören, die nach der Hauptattraktion verlangten, unter.
Nach einer erfreulich kurzen Umbaupause fackelte man nicht lange, sondern blies gleich mit „Mei Alde is im Playboy drin’“ die Menge ordentlich weg. Von der „Expliziten Lyrik“ gabs überraschend die „Sinfonie der Verstopfung“ auf die Nuss, sehr stimmungsvoll untermalt von einem extra aufgebauten Klo. Darauf saß ein Mitglied der J.B.O Crew, das noch mehrmals an diesem Abend in Aktion trat, und nun MEGADETHs Oberkracher mit schönen Pressgeräuschen würzte. Überhaupt geizte man nicht mit aufwendigen Verkleidungen: zum „Schlumpfozid im Stadtgebiet“ etwa zog man sich extra Schlumpfkostüme an und spielte mit ¾-Kinder-E-Gitarren, was sehr ulkig aussah. Zu „Ich möcht‘ so gerne Metal hör’n“ setzte man die obligatorischen Cowboy-Hüte auf, zum grandiosen „Wir sind die Champignons“ setzte sich Vito einen riesigen Pilz auf, auch die anderen Kopfbedeckungen waren sehr spaßig. Die Setlist war durchzogen von Liedern aus der früheren Schaffensphase, die bisher selten gespielt wurden, von denen vor allem die Zugabe „Ich liebe dir“ sowie „Wir sind die Champignons“ sehr gut ankamen. Von der aktuellen „Head Bang Boing“ waren der Titeltrack sowie „Raining Blood“, „Oaaargh!“ und „Bejonze“ zu hören. Die Lieder, die immer gespielt werden wurden auch diesmal gespielt, die Stimmung hätte für fünf Konzerte anderer Bands ausgereicht.

Zwar hätte ich gerne das „Glaubensbekenntnis“ gehört, aber ein perfektes J.B.O Konzert ist ja im Grunde nicht mehr möglich – sie müssten vier Stunden spielen, um ihre ganzen Hits unterzubringen. Um so mehr freut es mich, dass sie in der Setlist immer wieder Juwele aus ihrer Karriere unterbringen und auch deswegen jeder Auftritt absolut lohnenswert ist. Die herrlich bescheuerten Ansagen, die aufwendigen, lustigen Verkleidungen und nicht zuletzt eine grandiose Performance zeigen, dass J.B.O auch 2007 kräftig zubeißen können und sichtlich Spaß an der Sache haben – genauso wie das Publikum. Solange es den Blöedsinn gibt, da kommen sie zurück – Auf jeden Fall hingehen!

Geschrieben am 30. November 2007 von Metal1.info

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