Review Black Majesty – Tomorrowland

Aus Australien stammen die Power Metaller von BLACK MAJESTY, die mit ihrer Musik ganz in die Fußstapfen der großen europäischen Vorbilder treten, oder das zumindest versuchen. Obwohl man das der Truppe hier in Deutschland wegen Unkenntnis wohl nicht so zutrauen würde, kann sie schon auf Gigs mit Edguy, Hammerfall, Masterplan oder Dragonforce zurückblicken. Mit „Sands of Time“ von 2003 und „Silent Company“ von 2005 kann man auch bereits auf Vorgängerwerke zurückblicken, und bewährt im Zwei-Jahres-Takt erscheint nun also das neue Album „Tomorrowland“.

Wie gesagt ist „Power Metal“ das Schlagwort, das fürs ganze Album passen muss, und das ist hier auch der Fall, durchweg bekommt man derlei Kost in verschiedenen Geschwindigkeiten serviert. Instrumental ist alles im grünen Bereich, solide, aber unspektakulär. Ebenso beim Gesang mit einem etwas positiveren Einschlag: Cavaliere singt, entgegen dessen, was noch immer Power Metal Standard ist, durchaus wohlklingend auch mal in tieferen Tonlagen. Aber selbst das haben heutzutage doch einige Bands, und woran es dann eigentlich immer hapert, ist die Umsetzung von beidem. BLACK MAJESTY lassen sich nicht klar in eine Kategorie einsortieren, es wäre wohl vermessen, sie auf den imaginären Restmüllhaufen zu werfen, aber ebenso wenig wird hier voll überzeugender Power Metal geboten. Man bewegt sich mühevoll auf dem schmalen Grat zwischen beidem, und während man sich mit „Forever Damned“, „Faces of War“ und „Bleeding World“ gerne in zweiter Kategorie ansiedelt, ziehen die meisten anderen Songs die Band unbarmherzig zurück in die Gegenrichtung. 2-3 Songs auf dem Album sind wirklich mitreißend und fast hitverdächtig, nicht so der Rest, der einfach meistens echt ausgelutscht und öde wirkt. Dabei kann man nicht behaupten, dass die Band nicht mit Motivation bei der Sache ist, Cavaliere singt sogar sehr inbrünstig und auch der Rest der Truppe klingt zu keiner Zeit, als hätte er keinen Bock. Trotzdem helfen auch gute Produktion und erwähnte handwerkliche Fähigkeiten nichts, wenn keine mitreißenden und zumindest ansatzweise innovativen Songs geschrieben werden, sondern nur Durchschnittskost, die einem nach kurzem sehr auf den Senkel geht.

BLACK MAJESTY machen soliden Power Metal, aber einem Genrefremdling kann ich es nicht verübeln, den Sektor anhand von „Tomorrowland“ als langweilig und tot zu bezeichnen. Man kommt eben nicht ran an die „ganz Großen“, die zeigen, dass ein Power Metal Song unter allen Umständen Stimmung machen muss, da man sonst meist schon kategorisch verloren hat. Wer starken Power Metal will, dem würde ich, was aktuelle Releases angeht, aber sowieso die neue „Paradise Lost“ von Symphony X empfehlen, wer die hat, braucht sich auch kein Edguy oder Hammerfall mehr kaufen. Und erst Recht kein BLACK MAJESTY.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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