Review Stuck Mojo – Southern Born Killers

Lange ist es her, manche werden sich erinnern, viele aber wohl nicht. STUCK MOJO fingen schon vor fast 20 Jahren (Ende der 80er / Anfang der 90er) damit an, ihr Unwesen zu treiben. Zusammen mit Rage Against The Machine und Clawfinger gelten sie als Vorreiter eines Genres, das Metal und Rap miteinander verbindet. Die Truppe aus Atlanta blieb aber weit unbekannter und weniger erfolgreich als die beiden anderen Bands und auch viele ihrer Nachfolger, die vor allem Ende der 90er gerne an die Öffentlichkeit traten und mächtig absahnten, jetzt aber wohl nicht unbedingt erwähnt werden müssen. An der Qualität kann die relativ geringe Bekanntheit aber nicht liegen, STUCK MOJO lieferten keine schlechten Werke ab und gelten seit jeher als ausgezeichnete Liveband.

Einen Riegel vor die größere Bekanntheit geschoben hat sicherlich die damalige Auflösung der Band im Jahre 2000, mit Sick Speed und Fozzy gingen zwei neue Bands daraus hervor und einige Streirigkeiten blieben nicht aus, sodass es irgendwann still wurde um die Amerikaner. Nun aber gibt es mit „Southern Born Killers“ tatsächlich ein neues Album mit einem gänzlich neuen Line-Up, abgesehen von Bandkopf Rich Ward. 2006 war das Album sogar schon fertig, damals aber fanden sie keinen Deal und finanzierten alles selbst, stellten es sogar kostenlos zum Download bereit. Mit Napalm Records fand sich aber schließlich doch ein Label, im Februar 2008 folgt die offizielle Veröffentlichung der Scheibe.

Und mit dieser neuen Scheibe sind STUCK MOJO wesentlich melodischer und eingängiger als je zuvor. War der Rap-Gesang bisher eher hart, agiert der neue Frontmann Lord Nelson souliger und bietet ab und an sogar waschechten Klargesang, der einen tollen Kontrast zu den Raps bietet. Instrumental bewegt man sich zwischen Heavy Metal und (Southern) Rock, auch östliche Melodien bereichern den Sound an manchen Stellen.

Auch wenn man auf die Mischung aus Metal und Rap steht, macht es doch auch hier die Mischung, die manchem missfallen könnte. Auf der einen Seite gibt es die guten Tracks wie „I’m American“ oder „Open Season“ (zu denen kann man sich auf bekannten Plattformen auch offizielle Videos ansehen). Auf der anderen Seite das viereinhalbminütige „For The Cause Of Allah“, das komplett mit Sprachsamples daherkommt oder das fast achtminütige und stinklangweilige „Yoko“. Im Großen und Ganzen aber überwiegen die positiven Seiten, mit dem Titeltrack, „The Sky Is Falling“, „Metal Is Dead“ mit seinem irreführenden Titel, „That’s When I Bleed“ und den beiden vorher erwähnten Songs reiht sich Hit an Hit und lässt „Southern Born Killers“ am Ende in einem mehr als guten Licht da stehen. Leider aber muss ich doch zugeben, dass ich mir im Allgemeinen nach einigen Durchläufen doch gerne mehr Biss und Durchschlagskraft wünschen würde.

STUCK MOJO werden es heutzutage wohl ungleich schwerer haben als noch vor zehn Jahren, die berechtigte Anerkennung zu finden. Im Rap-Metal-Bereich passiert kaum mehr etwas, die zweite Generation dieser Bands, die Ende der 90er die Erfolge der Vorreiter einfuhren, ist längst abgeflacht und in gewissem Maße engstirnig war die Metalszene ja schon immer. Ein Album für Leute, die völlig frei von Scheuklappen sind.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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