Interview mit Jason Hodges von Ilium

Ausgerechnet eine Band aus Australien sorgt mit ihrem aktuellen Album“Ageless Decay“ für viel Aufsehen im Bereich des Melodic Power Metal. Grund genug für uns,den Bandmitbegründer, Gitarrist und Co-Songwriter Jason Hodges über die Band, ihren Werdegang, das neue Werk und das ganze Drumherum auszuquetschen.

Hi Jason, danke, dass du dir die Zeit für ein Interview mit Metal1.Infonimmst. Gratulationen erstmal zu eurem letzten Album „Agelesse Decay“! Wiesind denn die Reaktionen der Presse bisher so ausgefallen? Seid ihr mit mitden Kritiken zufrieden?
Danke! Die Resonanz ist unglaublich! Es gab schon ein paar Reviews, die esals das beste Powermetal-Album des Jahres bezeichnet haben, was ich als sehrgroßes Kompliment auffasse. Natürlich muss man so etwas immer mit Vorsichtgenießen, aber es fühlt sich schon gut an…

Ihr habt inzwischen vier Alben veröffentlicht und seid seit rund 10 Jahrenaktiv. Mit welcher Intension habt ihr ILIUM damals ins Leben gerufen?
Wir haben als Iliad 1998 angefangen, vier Jahre, nachdem sich dieVorgängerband Oracle aufgelöst hatte. Ich nehme an, wir hatten einfach deninneren Drang, Songs zu schreiben und aufzunehmen!

Bitte stell uns doch das ILIUM-Linuep in ein paar Worten vor.
Ok… fangen wir bei mir an, Jason Hodges. Ich spiele Gitarre und bin derHaupttexter und Co-Songwriter. Adam Smith ist der andere Gitarrist, derSongwriter und zugleich unser Produzent. Er spielt auch Bass und Keyboards.Er ist erstklassig im Arrangieren von Songs, er schreibt also nicht nur dieMusik sondern macht auch die Arrangements und nimmt die Demos auf. Tim Yatrashat auf unseren letzten Alben Schlagzeug gespielt. Vorher hat er für Dungeonund Lord gedrummt. Ich bin mir nicht ganz sicher, was er gerade macht, aberer wird sicherlich auch das nächste ILIUM-Album einspielen. Und dann gibt’sda natürlich noch Mike!

Ok, lass uns noch ein bisschen genauer auf das Lineup eingehen… Mike DiMeokam 2008 zu ILIUM, vorher war er bei Masterplan und Riot aktiv. Was warenseine Gründe, zu euch zu kommen, bzw. wie seid ihr auf ihn gekommen?
Als wir festellen mussten, dass Tim einfach zu beschäftigt ist, um beiunserem viertes Album mitzumachen, fingen wir an, nach einem Ersatz Ausschauzu halten. Dany Cecati von Eyefear/Pegazus war schon drauf und draneinzusteigen, aber es gab einfach zu viele Diskussionen, wie es laufensollte, also hat er sich dann doch dafür entschieden, sich lieber auf Eyefearzu konzentrieren. Wir hatten mit Mike schon über ein anderes Projekt geredet,da Mike und ich einen gemeinsamen Freund in New York haben, aber als ich dannim Kopf die neuen Songs durchgegangen bin, wurde mir klar, dass er wirklichgut zu unserer Musik passen würde. Nachdem ich mit Adam geredet hatte,entschieden wir, ihn zu fragen. Er hat sich dann ein paar unserer Songs von“Vespertilion“ angehört und sie haben ihm wirklich gefallen. Daraufhin habenwir ihm ein paar Demos für das „Ageless Decay“-Album geschickt, umfestzustellen, ob das Material zu seiner Stimme passt, und dann gings los…Es war wirklich großartig, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Und inwieweit profitiert euer Sound von Mikes Fähigkeiten?
Es gibt Sänger, die zu Powermetal passen und einen großartige Stimmumfanghaben. Aber nur wenige haben die Wärme und Emotion, die Mike in seine Stimmelegt. Er hat auch schon mit Deep Purple gearbeitet, bevor Ian Gillan wiedereingestiegen ist… du wirst dir vorstellen können, was die für Ansprüchehaben. Mike hat eine unheimliche Fähigkeit, Texte zu interpretieren und soauszulegen, dass sie sehr emotionell wirken. Nur wenige Sänger können das undwir finden, er hat genau das auf dem Album gemacht.

Warum habt ihr euch vom vorherigen Sänger Tim Grose getrennt, bzw. warum hater euch verlassen? Hattet ihr kein gemeinsames Ziel mehr vor Augen?
Wir sind immer noch gute Freunde mit Lord Tim. Es war einfach so, dass ersein neues Studio hochgezogen hat und sich auch auf andere Projektekonzentrieren wollte. Wir nehmen grade Drums mit ihm auf und werden dasvermutlich auch fürs nächste Album mit ihm machen. Tim war in der letztenMinute da, um uns auszuhelfen, und hat auf den beiden Alben einenfantastischen Job gemacht… wir brauchten also jemand wirklich guten, umdiesen Standart halten zu können.

Ihr spielt melodischen Power Metal mit progressivem Einschlag. Gibt es fürdieses Genre im Heimatland, das vielen hauptsächlich durch diverseboogie-beeinflusste Hardrock-Bands bekannt ist, auch eine Plattform? Oderzielt ihr musikalisch mehr auf den amerikanischen und europäischen Markt? Wie’schlägt\‘ sich „Ageless Decay“ bisher in Australien?
Kurz gesagt: garnicht. Es ist extrem schwierig und frustrierend, auf deranderen Hälfte der Welt zu leben als unsere Vorbilder. Niemand kennt uns hier- die Leute erinnern sich nicht einmal bei Familienzusammenkünften an mich!Sie denken, dass ich irgendein Obdachloser bin, der umsonst Essen möchte.Obwohl unser letztes Album zu meiner großen Überraschung recht vielAufmerksamkeit erregt hat. Zur Zeit verhandle ich über einen Deal für einenRelease in Australien… mal schauen, wie das weitergeht.
Es muss aber auch gesagt werden, dass es hier eine Hand voll wirklich guterBands gibt.

Von welchen Bands oder Künstlern seid ihr stilistisch beeinflusst worden?
Kommt drauf an, wie viel Zeit du jetzt hast… Ich besitze über 4000 CDs.Gerade im Moment höre ich Halloween. Eine großartige Band! Abgesehen vondenen gibt es da natürlich noch Black Sabbath, Judas Priest, Iron Maiden,Rage, Blind Guardian, Ozzy Osbourne, Rush, Scorpions, Rainbow, Riot,Savatage, Running Wild, Gamma Ray, Queensryche, W.A.S.P., Fates Warning,Megadeth, Dio, King Diamond, Metal Church, Dream Theater, Saxon, Magnum,Coroner… ich könnte ewig weitermachen!

Ich kenne leider eure früheren Alben nicht, aber ihr habt ja mein Review zu“Ageless Decay“ und meine Begeisterung über dieses Werk gesehen. Stellt esfür euch selbst auch so etwas wie die Krone eures bisherigen Schaffens dar?
Habe ich, danke nochmal! Wir sind auf alle unsere Alben sehr stolz, aber diesist das erste, bei dem während des Aufnehmens nahezu alles so lief, wie wiruns das vorgestellt hatten. Mit Leuten wie Mike DiMeo und Tommy Hansenarbeiten zu können, hat natürlich alles einfacher gemacht, aber wenn manehrlich ist, traten sie erst am Ende des Prozesses in Aktion. Wir habeneiniges gelernt und hatten eine genauere Vorstellung davon, wie alleszusammenkommen muss.
Bezogen auf unsere ersten drei Alben: Wir sind sehr stolz auf all die Songs,aber bezüglich der Produktion gibt es einiges, was wir jetzt anders machenwürden. Mit „Ageless Decay“ hingegen sind wir sehr zufrienden!

Mir fällt auf, dass etliche Songtitel von „Ageless Decay“ recht ungewöhnlichsind, wie z.B. „Mothcaste“, „Hibernal Thaw“, „The Little Witch OfMadagascar“, „Nubia Awakes“ oder „The Neo-Mortician“. Kannst du uns etwas zuden Lyrics erzählen, die hinter diesen und anderen Songs auf „Ageless Decay“stehen? Was ist ihre tiefere Bedeutung?
Wir mögen es, uns mit einzigartigen Konzepten zu befassen, die vonmenschlichen Zuständen und dem der Welt handeln. Unser Texte sind düster,aber nicht kalt. Wir mögen es, Futter für die Vorstellungskraft der Leute zuliefern! Ich bin ein Autor, ich kann also gar nicht anders! Die Songs selbsthaben oft keine echten Aussagen oder Geschichten, sie sind da, um den Leuteneine Basis-Palette für ihre Vorstellungen zu liefern, mit der sie machenkönnen was sie wollen, auch wenn es von meiner Auffassung des Songs abweicht.Aber hier wären mal die groben Interpretationen jedes Songs:
„Mothcaste“ handelt in seiner Essenz von einem Wesen, menschlich oderübernatürlich, das in der Dunkelheit gefangen ist, gerade in der Lage, genugLicht wahrzunehmen, um es als Qual zu empfinden. Es könnte als Versuchaufgefasst werden, eine gute Person zu sein, aber unfähig, aus der Dunkelheitund dem Teufelskreis auszubrechen, den die menschliche Maschinerie schuf.
„Hibernal Thaw“ handelt vom globalen kalten Krieg, der zwischen Völkern undNationen herrscht. Es handelt von der Kälte, die in unseren Herzen ist, undder Notwendigkeit, uns wieder um unsere Mitmenschenwelche und den Planeten zukümmern.
„Tar Pit“ handelt von jemandem, der in seinem eigenen Albtraum gefangen istund nicht entkommen kann. Und selbsverständlich kann im Traum allespassieren! Es beschreibt also einige dieser Begebenheiten.
„Omnipaedia“ beschreibt Wesen, die andauernd mit Gott verwechselt werden,weil sie alles wissen und alles verstehen. Sie drehen durch bei dem Versuch,die Probleme der ganzen Welt zu lösen und bringen sich im Endeffekt selbstum, um nicht mehr zuhören zu müssen.
„Xerophyte“ handelt vom Vordringen der Wüste. Es stellt Xerophyten, dieBezeichnung für Pflanzen, die sich an extrem trockene Bedingungen angepassthaben, anthropomorph dar. Grundsätzlich geht’s also um den Niedergang unsererWelt und die dringende Notwendigkeit, den Schaden, den wir verursacht haben,zu beheben.
„Nubia Awakes“ ist unsere Version des „Fluch des Pharaohs“-Thema. Es geht umDiebe, die in ein Grab einbrechen und dann vom Pharaoh und Anubis gejagt undin die Unterwelt gebracht werden.
„Ageless Decay“ handelt von Eitelkeit. Auf dem Mars wird ein Mineralgefunden, das den Alterungsprozess umkehren kann. Naja was im Endeffektpassiert, ist, dass der Patient in ein Stadium der Totenstarre übergeht. Erscheint tot und muss sogar seine eigene Autopsie miterleben, bevor erlebendig begraben wird.
„Eocene Dawning“ handelt davon, wie sich Mensch und Pferd zusammen entwickelthaben. Im Song wird der frühe Aufstieg von Mensch und Pferd aufgegriffen, undwie zerbrechlich und verwundbar sie und ihre Reisen durch die Zeitalter sind.
„Fragmented Glory“ ist bis auf den Titel Adams Song, der vom altenFeudalsystem handelt und wie das Volk im Krieg für ihre Herren nur alsSchachfiguren dienten.
„The Neo-Mortician“ ist eine klassische Geschichte im Stile Poes. Es geht umeinen Doktor, der heimlich versucht, den Tod umzukehren und seine tote Frauwiederzubeleben. Er hat Körper von reichen Stiftern und seltenen Tieren imHaus und gerade, als es ihm gelingt, seine Frau zurückzubringen, stirbt erund lässt sie alleine zurück.
„The Little Witch of Madagascar“ handelt von einer Primaten-Spezies namensaye-aye, die wegen ihres seltsamen Auftretens vom Untergang bedroht ist. DerMythos ist, dass du stirbst, wenn es mit seinem sehr langen Finger auf dichzeigt. Wir sind sehr an Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt interessiert unddies würde ursprünglich für ein Projekt namens Enviro-Metal gemacht, das ichmachen will um Geld für den World Wildlife Fund aufzubringen.
„Idolatry“ ist vermutlich der düsterste Song auf dem Album. Er handelt voneinem Kult, dessen Führer sich zu einem Gott erklärt. Als er stirbt, begehtsein fanatischster Anhänger Selbstmord um ihm ins Nachleben zu folgen. NachÄonen der Suche findet er seinen Führer, der ein jämmerlicher Wanderer in derVorhölle geworden ist, und versucht erzürnt, den wahren Gott zu finden. Inseiner Verrücktheit schafft er es, Gott zu töten und zu essen. Er war alssehr verstörender Song geplant, und obwohl ich Agnostiker bin, hat es michdoch mitgenommen, ihn zu schreiben!

Wer ist bei euch für das Songwriting – sowohl musikalisch wie lyrisch -verantwortlich? Und wovon lasst ihr euch bei den Texten inspirieren?
Musikalisch läuft wohl normalerweise so, dass ich mit einigen Riffs undMelodien daherkomme und Adam das mit seinen Riffs und Melodien mischt. Ermacht die Arrangements und ich trage dann bei den Aufnahmen wieder mehr bei.Einige der frühen Songs hab ich selber geschrieben, und heutzutage schreibtAdam die meiste Musik für sich selbst. Die Texte schreibe normalerweise ich.Die Songtitel kommen einfach zu mir, und wenn sie meine Aufmerksamkeiterregen, arbeite ich an ihnen. Manchmal fallen mir aber auch Konzepte ein.Sie sind meist ein wenig ungewöhnlich, aber die Metal-Hörerschaft ist schlaugenug, sodass ihr nicht alles vorgekaut werden muss.

2008 habt ihr „Vespertilion“ veröffentlicht, und ein Jahr später nun schon“Ageless Decay“ mit einer recht beeindruckenden Spielzeit von 68 Minuten.Offensichtlich sprudelten die Songwriting-Ideen nur so aus euch heraus, undauch im Studio lief wohl alles richtig rund?
Wir setzen uns nicht hin und schreiben einfach so ein Album herunter. Wirentscheiden uns irgendwann, dass wir ein neues Album wollen, schauen uns dieSongs an, die wir haben und überlegen uns, was wir davon auf der Scheibehaben wollen. Songs zu schreiben macht immer Spaß. Es fühlt sich an, alswürde man einem Ding Leben einhauchen. Ageless Decay war als Zehn-Song-CDgeplant, aber wir konnten uns nicht auf den zehnten Song einigen, weshalb wirdann elf genommen haben! Wir wollten „The Little Witch of Madagascar“ aucherst für ein anderes Projekt aufnehmen, aber nachdem wir nicht sicher waren,wann dieses das Licht des Tages erblicken würde, haben wir es auch da draufgepackt. Die Aufnahmen waren toll. Zu hören, wie deine Songs langsam zumLeben erwachen ist etwas ganz besonderes!

Wie seid ihr zum Label Escape-Music gekommen? Meines Wissens ist „AgelessDecay“ das erste Album unter dem Banner von Escape.
Wir waren bei einem anderen Label, aber es gab halt auch Probleme dort! Wassoll ich sagen?! Ich entschied mich dieses Label, mit dem wir nicht zufriedenwaren, zu verlassen. Es war einfach nicht in unserem Interesse, da zubleiben. Unsere ersten zwei Alben kamen über Steelheart, die bankrottgegangen sind und von welchen wir entsprechend nichts bekommen haben. Allesin allem habe ich für alle unsere Alben gezahlt und nie Geld von den Labelsgesehen. Ich habe selber nicht so viel Kohle und konnte es also nichtriskieren, bei ihnen zu bleiben. Khalil von Escape kennt uns, seit wir mitunserem ersten Album versucht haben, einen Vertrag zu bekommen. Ageless Decayhat ihn weggeblasen, also haben sie uns genommen! Ich hoffe das wird einelange und fruchtbare Partnerschaft!

Wieso habt ihr gerade diesen Albumtitel gewählt?
Haben wir gar nicht! wir hatten einige Ideen bezüglich des Titels. Ich wolltein die Richtung „Mothcastle“ oder „Omnipaedia“ oder „Xerophyte“ gehen, undAdam hatte andere Ideen. Also haben wir dann Nik von unserem alten Labelgebeten, einen Titel aus der Tracklist rauszusuchen und dieser war es. Adamund ich waren mit der Entscheidung beide zufrieden, also haben wir es dabeibelassen.

Auch das Artwork sticht gut ins Auge. Welcher Künstler zeichnet dafürverantwortlich?
Dimitar Nikolow ist der Künstler. Er kommt aus Bulgarien und wurde mir vonDenis Gulbey von Sentinel Steel, der ein Freund von uns ist, empfohlen. Wirhaben früher mit einem australischen Künstler namens Shane Parkerzusammengearbeitet, den wir für einen großen Künstler hielten, aber einigeLeute meinten, seine Art hat nicht so ganz zu der Musik gepasst, die wirmachen. Ich glaube, ich kann sie verstehen. Als wir an „Vespertilion“arbeiteten hatten wir wirklich für jeden Song des Albums ein Bild, aberhatten dennoch das Gefühl, das Bild zu „Vespertilion“ sei kein wirklichstarkes Cover, auch wenn’s im Booklet gut funktionierte. Als uns Dimitarseinen Vorschlag zeigte, hat uns das einfach umgehauen. Wir haben uns danndazu entschlossen, seine Bilder für „Ageless Decay“ und hoffentlich auch dasnächste Album zu benutzen.

Welche Songs von „Ageless Decay“ übernehmt ihr in euer Live-Programm?
Aus diversen Gründen kann ich mir gar nicht vorstellen, dass wir livespielen. Wir haben immer daran gedacht, das mal zu tun, aber um ehrlich zusein, hat mich die Arbeit mit der Band in große Zweifel gestürzt. UnserePassion ist einfach das Recorden. Wir versuchen zwar immer mal wieder einLivelineup zusammenzustellen, aber es gibt einfach so viele Dinge, die im Wegstehen. Zum Beispiel habe ich ungefähr 70 Haustiere… was soll ich mit denenmachen, während ich weg bin? Das ist einfach unmöglich.

Dann wird man euch in Europa und Deutschland wohl nicht mal live erlebenkönnen?
Es wäre großartig, nach Europa zu kommen. Wir wurden auch schon zu einigengroßen Festivals dort eingeladen. Vielleicht eines Tages. Ich habe ja auchFreunde da, die ich gern treffen würde.

Wenn ihr heute auf eure bisherige Karriere zurückblickt, welches waren da dieabsoluten Höhepunkte von ILIUM und wo lagen die Tiefpunkte?
Für mich ist es einfach die Tatsache, dass ich mit Adam Songs schreiben kann,über die wir uns freuen können – das ist einfach großartig. Dass wir dabeivier Alben herausgebracht haben, mit großartigen Leuten zusammenarbeiten undimmer wieder Leute treffen, die wir mit unserer Musik positiv beeinflussenkonnten, ist unglaublich. Ich liebe es auch, das Artwork gemacht zu bekommen!Die schlimmsten Dinge sind meiner Ansicht nach, dass die Freundschaft zuunserem ersten Sänger Mark zerbrochen ist. Wir waren 15 Jahre lang engbefreundet und die Band hat das abrupt beendet. Wir glauben beide, der andereist schuld, aber so ist das in Bands nunmal, denke ich. Und das Geld (was mitdem Satz davor zusammenhängt). Es ist immer an mir hängen geblieben, alles zubezahlen, und ich mache es aus Liebe zur Musik, aber zehntausende Dollarsauszugeben, ohne etwas zurück zu bekommen, ist dennoch viel…

Geht ihr neben der Musik noch Berufen nach? Und wenn ja, wie liesen sichBeruf und Tourneen unter einen Hut bringen?
Ich habe 14 Jahre im Australian Public Service gearbeitet, aber musste ausgesundheitlichen Gründen beurlaubt werden. Die Krankheit macht auchLiveauftritte und erst recht Touren nahezu unmöglich. Also mach dir keineHoffnungen, wir haben nicht zusammen live gespielt, seit wir mit Oracleangefangen haben.

Zuguterletzt möchte ich mir dir gerne unser traditionellesMetal1.info-Wortspiel machen. Sage mir, was dir spontan zu folgendenBegriffen einfällt:
AC/DC: Ich mag ein paar Songs, aber sie sind nicht ganz mein Stil (auch wennich alle ihre Alben mit einer Ausnahme besitze)
Uluru: …Das spirituelle Zentrum Australiens. Ich war selbst noch nicht dort,obwohl ich oft wandern gehe.
Aborigines: Die Europäer haben nahezu alle Ureinwohner getötet, und das istetwas, was wir nie wieder gut machen können. Dennoch gibt es eineunglaubliche Spiritualität um ihr Leben. Man könnte von ihnen und derGeschichte viel lernen.
Michael Jackson: Extrem talentiert. Sehr cryptisch. Ich glaube, im Endeffektwar er ein guter Mann. Wenn er wirklich ein Kinderschänder war, ist das abernatürlich dennoch nicht akzeptabel. Ich hab ihn nie kennengelernt, also kannich ihn nicht beurteilen. Der Michael Jackson, den ich kenne, ist der, derdiese Kiss-Alben produziert hat.
Quigley down under: Nie davon gehört. Aber ich habe grade nachgeschaut undentdeckt, dass Alan Rickman mitspielt. Aber trotzdem interessiert er michnicht wirklich.
Monarchie: Ich glaube nicht, dass die Monarchie den Australiern noch vielbedeutet. Sie ist einfach da. Ich glaube auch nicht, dass sie den Briten nochviel bedeutet. Ich vermute mal, wir werden auch eines Tages eine Republik,wie wir schon längst sein sollten.
Mel Gibson oder Nicole Kidman: Ich halte Nicole für attraktiver – aber dasist natürlich nur persönlicher Geschmack. Im Endeffekt sind es beides Menschen und machen Filme. „Braveheart“ war ein großartiger Film mit Mel und in „The Others“ fand ichNicole klasse.

Möchtest du unseren Lesern nochetwas mit auf den Weg geben?
Ja, bitte unterstützt eure Lieblingsbands, indem ihr ihre Alben, Shirts etc.kauft. Es gibt zu viele Menschen, die einfach downloaden, ohne an dieKonsequenzen zu denken. Alben kosten tausende Dollars in der Produktion undes gibt einige Bands, die einfach aufgeben, nur weil sie dafür draufzahlenmüssen, dass Leute ihre Musik hören können. Das ist mehr als unfair.

Nochmals vielen Dank für die geduldige Beantwortung unserer Fragen.
Ebenfalls danke!

Geschrieben am von Metal1.info

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