Winter’s Verge sind ein knackiger Power Metal-Export aus dem sonnigen Zypern und gaben uns mit ihrem neuen Album „Eternal Damnation“ allen Grund für ein Interview mit ihnen.
Metal1: Hi, Freunde! Danke erstmal für das Interview, wie geht’s euch?
Winter’s Verge: Hallo zurück. Danke für diese Gelegenheit. Uns geht’s prima und dir?
Metal1: In Deutschland sind Winter’s Verge noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Wie würdet ihr euch jemandem beschreiben, der noch nie von euch gehört hat? Gibt es Bands, die ihr als Einflüsse bezeichnen würdet? Und woher stammt eigentlich euer Bandname?
Winter’s Verge: Nun, Winter’s Verge spielen melodic Power Metal. Der Name „Winter’s Verge“ an sich bedeutet „kurz vor dem Winter“. Es gibt eine Stimmung, in die man kommt, kurz bevor der Winter einbricht. Es ist eine kalte und melancholische Stimmung. Das ist es, was wir durch unsere Musik ausdrücken wollen. Und was unsere Einflüsse angeht, können wir getrost sagen, dass jeder von uns andere Bands und Stilrichtungen bevorzugt. Iron Maiden, Savatage, Sonata Arctica, Dream Theater, Stratovarius, Rhapsody of Fire, Rage, Nightwish, Epica, Kamelot und Rotting Christ gehören zu unseren Haupt-Einflüssen.
Metal1: „Eternal Damnation“ ist nun seit einigen Wochen erhältlich. Wie waren die internationalen Reaktionen? Seit ihr mit dem Ergebniss soweit zufrieden?
Winter’s Verge: Ehrlich gesagt, bekommen wir sehr unterschiedliches Feedback. Wir bekommen sehr gute Reaktionen und auch, ähm, weniger gute. Wir wissen, dass es ein hartes Geschäft ist und akzeptieren das. Alles, was wir tun können, ist uns weiterhin zu verbessern, um in Zukunft eine bessere Band zu werden.
Metal1: Wie lief die Produktion und das Songwrting ab? Seit ihr eine demokratische Band, oder gibt es einen Haupt-Songwriter?
Winter’s Verge: Wir sind eine demokratische Band und Jeder darf mitentscheiden. Aufgrund zahlreicher Lineup-Wechsel in den vergangenen Jahren wurden die meisten Songs von George Charalambous (Gesang) und Stefanos Psillides (Keyboard) geschrieben, allerdings konnte jeder seine persönliche Note zu den Songs beigetragen.
Metal1: Über was schreibt ihr Songs, welche Bedeutung haben die Lyrics?
Winter’s Verge: Es gibt keinen thematischen Zusammenhang hinter unseren Songs und es handelt sich auch nicht um ein Konzeptalbum. Wir schreiben entweder über verschiedene Lebenssituationen oder Fantasy (z.B. Eternal Damnation), jedoch immer so, dass man die wahre Bedeutung des Songs in eine typische Situation im echten Leben transferieren kann.
Metal1: Dem kleinen Gag am Ende des Albums nach scheint ihr eine recht lustige Truppe zu sein. Gibt es die eine oder andere witzige Anekdote aus dem Studio?
Winter’s Verge: Es gibt tatsächlich etwas. Eine der ersten Dinge, die wir tun wollten, als wir nach Deutschland kamen (die Aufnahmen fanden hierzulande statt – JM.), war, die verschiedenen Biersorten auszuprobieren, die es in hier gibt. Es kam, wie es kommen musste und als wir das Album fertig hatten, konnten wir mit Sicherheit sagen, dass wir während unseres Aufenthaltes hier eine gewaltige Menge exzellenten Biers vernichtet hatten. So, denke ich, kamen wir dazu, ein Lied darüber zu singen, wenn du verstehst, was ich meine, hahahaha!
Metal1: Die internationale Power Metal Szene hat ja nun nicht gerade das Problem eines Bandmangels. Inwiefern wollt ihr euch von der Masse abheben?
Winter’s Verge: Es gibt eine Menge Power Metal Bands und einige wirklich große Namen. Wir tun unser Möglichstes, die bestmöglichsten Songs zu schreiben und zu versuchen, unseren Einflüssen entsprechend verschiedene musikalische Elemente zuzfügen. Das ist warscheinlich die einzige Möglichkeit, wie wir es versuchen können, uns von anderen Bands abzuheben.
Metal1: Wie geht es für euch nun weiter? Gibt es schon Überlegungen, ein paar Festivals zu spielen oder gar auf Tour zu gehen? Oder werdet ihr euch gleich an ein zweites Album machen?
Winter’s Verge: Unser größtes Ziel ist, ein paar Shows im Ausland zu spielen (jedoch keine Tour) und mit dem Songwriting für unser nächstes Album anzufangen.
Metal1: Wie schaut es mit den USA und Asien aus?
Winter’s Verge: Wir würden verdammt gerne dort spielen. Es fehlt uns nur die passende Gelegenheit.
Metal1: Verlassen wir nun die internationalen Bühnen und wenden uns eurer Heimat zu. Zypern ist ja nun nicht gerade als Heavy Metal Hochburg bekannt. Wie schaut die Metal-Szene bei euch zur Zeit aus? Gibt es noch weitere Bands, die man da kennen sollte?
Winter’s Verge: Zypern ist ein kleines Land damit einher geht eine kleine, aber feine Metal Szene. Immer, wenn eine große Band bei uns auftritt, versuchen wir, eine Karte zu bekommen und unsere Unterstützung zu zeigen. Es gibt eine Menge junger Bands in Zypern und einge davon sind wirklich gut! Die Spanne reicht dabie von 80er Jahre Metal über Heavy Metal zu Death Metal, Hardcore und Power Metal. Es lohnt sich, mal reinzuhören.
Metal1: Beim Stichwort Zypern denken viele Mitteleuropäer zunächst einmal an Sonne, Strand und Urlaub. Allerdings gibt es durch die Teilung der Insel auch immer wieder Konflikt mit der Türkei, welcher durch den EU-Beitritt des griechischen Teils 2004 nur ncoh weiter befeuert wurde. Inzwischen ist jedoch von einer Lockerung der Teilung die Rede. Könnt ihr darüber vielleicht ein paar Worte verlieren?
Winter’s Verge: Die Zyprer und die türkischen Zyprer (Die Menschen, die auf der besetzten Seite der Insel leben) lebten in der Vergangenheit glücklich zusammen, es gab eigentlich keine Probleme. Die Öffnung der Ledra-Straße in Nikosia lediglich eine gute Sache für Zypern, da sie uns und den türkischen Zyprern eine Chance gibt, uns wiederzuvereinen. Das Problem ist eigentlich nur rein politischer Natur. Politiker….
Metal1: Bleiben wir gleich bei unangenehmen Sachen: Filesharing ist heutzutage ein Problem, dass wohl die wenigsten Musiker kalt lässt. Seit ihr davon auch in irgendeiner Art und Weise betroffen?
Winter’s Verge: Das Internet hat Vor- und Nachteile. Filesharing ist insofern etwas Gutes, da viele Menschen dich kennen lernen können. Das Nachteil ist jedoch, dass sie dann vielleicht dein Album nicht mehr kaufen werden. Zweifelsohne öffnet das Internet vielen Bands neue Türen und Tore. Wir waren natürlich auch schon betroffen, es gibt nun mal nichts, was wir dagegen tun können. Bleibt zu hoffen, dass bald eine Lösung für das Problem gefunden wird.
Metal1: Allerdings bietet das Internet nicht nur illegale Downloads. Durch Seiten wie Youtube oder Myspace wurde es zunehmend einfacher für unbekannte Bands, von sich reden zu machen. Welche Erfahrungen habt ihr mit diesen Portalen gemacht?
Winter’s Verge: Wie schon gesagt, bietet das Internet Bands viele neue Wege, vor allem den Jüngeren. Wir haben auch eine Menge davon profitiert, gerade von Youtube und Myspace. Viele Leute sind auf uns aufmerksam geworden, sogar noch bevor uns Album raus kam und ich hoffe, dass es uns noch einges bringen wird.
Metal1: Nun noch ein kurzer Blick in die Zukunft: Wo sehr ihr euch in 10 bis 15 Jahren? Werdet ihr den Thron von Hammerfall schnappen?
Winter’s Verge: 10 bis 15 Jahre! Wow! Aber wer weiß? Manchmal hängt vieles in diesem Geschäft vom Glück ab. Niemand kann Hammerfall den Thron streitig machen und wir glauben, dass man sich seinen eigenen Thron erschaffen sollte. Wie hoch oder niedrig, dass hängt von zahlreichen Faktoren ab und viele davon haben nicht wirklich was mit einem selbst zu tun. Wir bevorzugen, nichts zu überstürzen und überlegt in die Zukunft zu starten.
Metal1: Nun hätten wir es fast geschafft, jetzt fehlt nur noch unser Metal1-Brainstorming. Kurz und Knapp: Was fällt euch zu folgenden Begriffen ein:
Fußball-Europameisterschaft: Go, Greece!
Alkohol: BIER!!!
Fast Food: PIZZA!!
Slayer: Gigantische Band!
Heavy Metal: Hell YEAH
Türkei: türkische Freuden (lokum) (eine türkische Süßigkeit – JM)
metal1.info: Hervorragendes Webzine
Metal1: Und wie immer gehören euch die letzten Worte
Winter’s Verge: Vielen dank nochmal und keep rocking! So for now.. we’ll just say goodbye…