Konzertbericht: Orange Goblin w/ Ahab, Kalmen

18.07.2013 Dresden, Sektor Evolution

Orange Goblin-Tourflyer2013

Die Vertonung des endlosen Ozeans mit all seiner Schönheit und seinen Schrecken trifft auf einen verschwitzten Club voller Bier trinkender Hard-Rock-Fans. Klingt seltsam? Nun, wenn Orange Goblin und Ahab am gleichen Abend spielen, ist Kontrastprogramm das Motto.

KalmenDie erste Band des Abends sind die ortsansässigen KALMEN, die heute jedoch ohne Gitarristin Jana auftreten. Doch auch als Trio machen die Jungs eine gute Figur und zelebrieren ihren düsteren Doom, der an Ramesses oder auch Celtic Frost zu „Monotheist“-Zeiten erinnert. Auch wenn das Publikum noch Abstand hält, zeigen die Dresdener während ihrer 25 Minuten Sielzeit, aus welchem Holz sie geschnitzt sind: Zu ihrem dunkel-bedrohlichen Doom gesellen sich gelegentliche Ausflüge in flottere Gefilde, währenddessen Gitarrist Thomas den Gesang übernimmt, welcher sonst Bassist Marc obliegt. Auch leicht psychedelische Momente schleichen sich in den Sound, was das Ganze zu einer sehr unterhaltsamen Sache macht.

Sobald AHAB die Bühne betreten, ist es vor selbiger rammelvoll und mit dem ersten Gitarrenschlag fliegen vor der Bühne die ersten Haare. Es ist immer wieder erstaunlich, wie intensiv langsame Musik sein kann. AHAB sind Meister dieses Faches, die erdrückende Schönheit ihrer Musik kommt am heutigen Abend einer Naturgewalt gleich. Dabei hilft der Sound ungemein, denn dieser ist druckvoll und gleichzeitig transparent, besser hätte es nicht sein können. Dies kommt besonders der Dynamik der AHABschen Musik zugute, denn das Wechselspiel zwischen warmen, ruhigen und kalt-aggressiven Passagen kann leicht einem schlechten Sound zum Opfer fallen, was am heutigen Abend zum Glück nicht passiert. Das Publikum honoriert die blitzsaubere Leistung der Band mit reichlich Applaus und Headbanging und lässt sich von der Sehnsucht und dem Fernweh in der Musik AHABs mitreißen – ein absolut gelungener Auftritt!
Ahab

Headliner des heutigen Abends sind ORANGE GOBLIN, die während des Sets von Ahab schon einmal von der Bühne ins Publikum schauen. Gänzlich unbeeindruckt legen die Engländer mit ihrem flotten Stoner Metal los und das Publikum liegt ihnen zu Füßen. So seltsam das Billing auf dem Papier aussah, so gut funktioniert es am heutigen Abend. Der Kontrast zwischen ORANGE GOBLIN und den beiden vorangegangenen Bands könnte kaum größer sein und doch feiert das Publikum alle Bands richtig ab. ORANGE GOBLIN sind offensichtlich gut gelaunt, was sich sofort auf die Anwesenden überträgt, die Ben Wards Aufforderungen zum Headbangen und Mitsingen gern Folge leisten. Der Groove-getriebene Sound der Band passt wie die Faust aufs sprichwörtliche Auge und rundet einen Abend ab, den alle Beteiligten sicher in guter Erinnerung behalten werden.Orange Goblin

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