Konzertbericht: Your Demise w/ Betrayal

12.10.2013 Dresden, Scheune

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Seit 2009 gemeinsam unterwegs, heißt es nun Abschied nehmen für YOUR DEMISE. Nach zwei erfolgreichen Alben sowie zwei nicht minder erfolgreichen EPs packen die Herren aus St. Albans ihre Instrumente ein, allerdings nicht, ohne sich vorher live gebührend von ihren Fans zu verabschieden.

BetrayalMit von der Partie sind außerdem die Kalifornier von BETRAYAL, die mit ihrem straighten Hardcore die Menge anheizen sollen. Das gelingt den Herren auch problemlos, bereits beim zweiten Song ist der erste Circle Pit am Drehen und gemosht wird ebenfalls kräftig. BETRAYAL wissen mit klassischem Old School Hardcore zu überzeugen, bei dem Terror und im Gesangsbereich Madball offensichtlich Pate standen. Schnelle, teils thrashige Riffs werden mit mörderischen Breakdowns kombiniert, dazu gesellen sich noch ein paar sehr ordentliche Grooves – was will man mehr? Dem Publikum reicht das offenbar auch völlig aus und beim letzten Song springen – ermutigt von Sänger Brendan Foley – die Ersten mit Schwung von der Bühne. Unterm Strich eine gelungene Show und eine unterhaltsame halbe Stunde.

Your Demise1Mit unterhaltsam geben sich YOUR DEMISE nicht zufrieden, die Briten zerlegen vom ersten Takt alles, was nicht niet- und nagelfast ist. Das Moshen geht fröhlich weiter, und die Freqenz des Stagediving wird ungemein erhöht – es gibt während der gesamten Show ca. drei Minuten, während denen die Band allein onstage ist. Zusätzlich darf jeder, der gerade die Bühne erklommen hat, auch mal ins Mikrofon brüllen, was die Kletterlust des Publikums noch steigert. Aber auch abseits der Bühne zeigt sich das Dresdner Publikum sehr textsicher und sangesfreudig, zur offensichtlichen Begeisterung der Band. Diese gibt Gas ohne Ende, spornt das Publikum an und wird von Selbigem gepusht – man kann nur hoffen, dass möglichst viele Impressionen des heutigen Abends ihren Weg auf die DVD finden, die YOUR DEMISE während ihrer Abschiedstour filmen. Bei der Energie im Raum, der Bewegungslust aller beteiligten und der Kombination aus Melodien und fetten Breakdowns war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Sänger Ed „The Man“ McRae sich ins Publikum stürzt und natürlich tut er den Anwesenden den Gefallen.
Als mit „The Kids We Used To Be“ der letzte Song ansteht, drehen alle noch einmal richtig auf, was letztlich in einer klassischen Stageinvasion endet.

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Zwei Dinge wurden an diesem Abend mehr als deutlich: Zum einen lohnt es sich für jede Hardcore-Band in Dresden Station zu machen, denn die Stadt hat sich, dank des fantastischen Publikums, zurecht als fester Punkt auf der Weltkarte der Hardcore-Szene etabliert. Zweitens wird eben jene Szene in absehbarer Zeit (letzte Show ist am 14. März in der Londoner Underworld) um eine ihrer spannendsten Bands ärmer sein. YOUR DEMISE werden allen Fans in guter Erinnerung bleiben und damit umso schmerzlicher vermisst werden.

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