Review Cliteater – From Enslavement To Clitoration

Bei CLITEATER dürften sich sowohl Liebhaber des unteren weiblichen phänotypischen Merkmals angesprochen fühlen als auch Hörer des Goregrind-/Porngrind-Sektors, denn obwohl der Name Steilvorlagen für Anzüglichkeiten bietet, steht er vordergründig für das niederländische Quartett, welches ihre Zuhörerschaft seit 14 Jahren mit Tracks wie „Ejaculation Feast On A Baked Fetus“ oder „In-Diana Jones“ erheitert und Sittenwächter entgeistert zurücklässt. „From Enslavement To Clitoration“ heißt CLITEATERs sechstes Album, welches sowohl vom Cover-Artwork als auch vom Titel her (mal wieder) die Parodie einer Metalgröße darstellt, in dem Falle von Napalm Death‘s „From Enslavement To Obliteration“.

Ebenso typisch wie diese höchst eigenwillige Reminiszenz an fundamentale Alben namenhafter Bands ist CLITEATERs kurzes Spiel, was stets zu einem Albuminhalt von über 15 Songs und einer Spielzeit um die 30 Minuten führt. Auf „From Enslavement To Clitoration“ verhält es sich nicht anders, die Niederländer feuern mit Blastbeats und tiefen Growls durch die 19 Songs, deren Inhaltserläuterung anhand des Bandnamens und dem zugeordneten Genre entbehrlich erscheint. Auch musikalisch machen CLITEATER nichts anderes als das, was sie bereits auf ihrem Debüt „Clit ‚Em All“ (2004) und dem letzten Album „Cliteaten Back To Life“ (2013) zelebrierten, nämlich Grind in Reinstform. Technisch bei weitem nicht so versiert wie Cattle Decapitation und melodisch selbstredend weniger talentiert wie Anaal Nathrakh, aber CLITEATER sollten diese Anforderungen auch nicht auferlegt werden, weil die Band sie überhaupt nicht erfüllen möchte.

Betrachtet man also nur das gebotene musikalische Material, so lässt sich feststellen, dass „From Enslavement To Clitoration“ ordentlich Power besitzt: CLITEATERs Verschmelzung von Death Metal und Grindcore ist zwar nicht einzigartig, aber sie ist gelungen und trägt das Album von der ersten bis zur letzten Minute und bietet dem Hörer die Abwechslung, die dieser innerhalb der Grenzen des Genres erwarten darf. Das Quintett präsentiert Songs, deren Struktur sich deutlich von sinnfreiem Gedresche abhebt und die stets dieses gewisse Etwas haben, ein Riff oder einen Tempowechsel, welches die Ohren weiterhin am Player kleben lässt. Oder anders formuliert: CLITEATER schaffen es, auf gutem (musikalischen) Niveau zu unterhalten.

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Wertung: 7 / 10

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