Review A Death Experience – Castor || Pollux

Aus Frankfurt am Main, dem Herzen des Rhein-Main-Gebietes, kommen A DEATH EXPERIENCE. Zunächst dachte ich, der Albumtitel „Castor || Pollux“ stelle eine extrem originelle Anspielung auf den Castor-Transport dar – ein wenig Recherche machte aber klar, dass es sich um die Zwillingsbrüder Castor und Pollux aus der griechischen Mythologie handelt.

Ein sehr melodisches Intro der mittlerweile üblichen Art gibt den Weg vor, den „Chaos Vision“ kurz darauf weiter beschreitet: Dieser beginnt mit sehr schnellen Drums und aggressiven Vocals, macht plötzlich Platz für ein akustisches Interlude, welches ein wenig die Spannung rausnimmt, bevor Drummer Umberto alles niederblastet – Gitarrist Paul tappt und soliert weiter ein wenig, bevor der Song auf dem Refrain ausklingt. In „Sign For The Weak“ ist es dasselbe Spiel – dieser Song beginnt nicht so schnell, verfügt aber ebenfalls über schnelle Drum- und Double-Bass-Parts und eingängige Melodien. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Gesang von Kari – das dürfte aber Geschmackssache sein, erinnert sie doch gar nicht mal unwesentlich an Angela Gossow.
Generell ist die Vorgehensweise von A DEATH EXPERIENCE häufig derart, dass schnelle Strophen gespielt werden und dann das Tempo zu Gunsten gemächlicherer Instrumentals gedrosselt wird – so bleiben alle Lieder sehr eingängig. Generell hat man es bei A DEATH EXPERIENCE mit versierten Musikern zu tun: Das variable Songwriting, die starken Melodien und der Ideenreichtum, den die Band an den Tag legt, liegen weit über dem Durchschnitt der Masse an Melodic-Death-Bands. Sehr gut gefällt derweil die kantige Produktion des Albums – überproduktionsverdrossene Metalfans dürfte das sehr freuen: Der Gitarrensound erinnert nicht selten an At The Gates und gerade in den zahlreichen Blasteinschüben kickt das Schlagzeug so richtig. Hinten raus präsentieren A DEATH EXPERIENCE mit „The Silent Steps Of A Giant“ und „Valente – This Is My Last Goodbye“ zwei längere Lieder, die aber auch in ihren insgesamt 15 Minuten Spielzeit nichts an Drive einbüßen.

Als Anspieltipp würde ich „Lost In Illusions“ und das rasende „The Call“ nennen – ansonsten gilt, dass alle Fans von schnellem Melodic Death der etwas härteren Gangart zuschlagen sollten. Hier gibt’s 45 Minuten lang voll auf die Rübe. Immer wieder schön.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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