Nach langem Hin und Her, diversen Probedurchläufen im Musikladen bzw. dann auch noch mal online, bestellte ich diese CD hier. Ohne lang dran vorbei zu reden, der letzte Output war sehr Hardcore-lastig, die neue Scheibe hingegen soll – aufgrund der Reform – in eine verdammt andere Richtung gehen. Ich war gespannt, einige Stimmen ließen eine Enttäuschung ankündigen.
Der Titelgeber „Strength Throgh Vengeance” strengt sich gleich mal ordentlich an dies zu widerlegen. Sehr grooviges Opening, Pantera lässt grüßen. Aber das soll jetzt kein Vorurteil und schon gar nicht der Vorwurf des Diebstahles sein, im Gegenteil, gefällt mir sehr gut. Harte, im Mid-Tempo angesiedelte Riffs, dazu ein wenig Melodie und ein Solo, das es ordentlich in sich hat – solider Einstieg.„Black Hate Machine” bringt zunächst keine Abwechslung, der Stil wird gekonnt weiter geführt. Erst als bei etwa einer Minute der Double Bass einsetzt wird es so richtig fein. Wieder der Groove, der einen richtig fesselt.
„Wake Up and Die“ ist dann erstmals etwas schneller, was ebenfalls besonders hervorsticht sind die lange geslideten Vocals (ähnlich einem Pickslide), der Song wirkt sehr dynamisch und lässt ordentlich Druck an den Hörer ab, ist im nächsten Moment aber wieder zurückhaltend kontrolliert. Sehr schönes Songwriting.
Song Nummer 4, „Snake Eyes“, ist abermals auf einen sich durchziehenden Beat aufgebaut, der enorm gefällig ist. Hart, aber nicht brutal, zieht sich die Struktur durch den ganzen Song. Der Gesang ist im cleanen Bereich angesiedelt, erneut kommen die „Slides“ vor. Im Miteteil dann wieder ein sehr schönes Solo. „Path of Resistance“ hingegen beginnt sehr gemächlich, steigert die Dynamik aber kontinuierlich. So sind der Gesang und das Instrumentale im ersten Refrain rau, aber nicht brutal, im nächsten Durchlauf wird der Härtegrad erhöht.
Mit „Deceit of Man“ folgt erneut ein Track, mit Ohrwurm-Charakter. In der Strophe ruhig und durchdacht, im Refrain solide Riffs, dazu perfekter Gesang. „Body and Blood” stellt dann ein weiteres Highlight der Scheibe. Die Geschwindigkeit wird endlich erhöht, gekonnt dazu wird Double Bass eingesetzt. Aber das alles scheint nur eine Art Vorbereitung zu sein, denn „Rotten I“ toppt alle bisherigen Tracks. Alle bisherigen Attribute werden schließlich in einen Song gepackt, ein Aushängeschild für A PERFECT MURDER. Schnelle Parts, harter Gesang dazu melodische Zärtlichkeiten, das die Kurzform von Lied Nummer 8.
„Suffocation of Thought“ ist indes wieder ein Track mit einem gewissen Groove. Was der Band anscheinend Spaß macht, mir umso mehr. Und im Mittelteil beweisen die Kanadier wieder ihren hart-melodischen Kern. Ja, ich meine tatsächlich hart-melodisch.
Und jetzt aufgepasst, mit „Time Changes Nothing“ wird dramatisches Liedgut praktiziert, das einem Fan von progressiven Klängen die Tränen in die Augen treibt. Rein instrumental ist es, und anders soll es auch nicht sein, denn ab Minute 3 tischen die Jungs was verdammt Ordentliches auf. Im Low-Tempo angeordnet ist es trotzdem hart, gleichzeitig aber sehr eingängig und fesselnd. Mann, ist das gelungen.Und zu guter letzt die Frage, was einem der Titel „Slay the Masses“ sagt? Richtig, und genau das macht der letzte Track auf der CD. Hämmernde Solos, brutaler Gesang, perfekte Drums – der Destroyer unter den elf Songs.
„Wieso gibt es auf dieser CD nur einen einzigen Track, der wie der letzte ist?“. Das ist wohl der einzige Kritikpunkt den man an diesem Album hier anbringen kann. Die Ähnlichkeiten zu Pantera sind zwar nicht zu überhören, sie sind aber keinesfalls als negativ zu empfinden. Und so gibt es sehr gute Songs auf dieser CD, richtige Durchhänger gibt es nicht.
Wertung: 7.5 / 10