Diesmal ist es eine polnische Band, die sich zu dem kleinen aber engagierten Label Pitch Black Records aus Zypern verirrt. ACCESS DENIED wurden 2003 gegründet (damals noch unter der alternativen Bezeichnung X-S-The-Nite) und haben bislang zwei Studioalben veröffentlicht. Das ursprünglich 2011 release Werk „Touch Of Evil“ wird jetzt noch einmal unter dem Banner von Pitch Black aufgelegt. Für diese Wiederveröffentlichung bekommt das Album noch ein Bonus-Video des Songs „One Night“ spendiert.
ACCESS DENIED spielen traditionellen Heavy Metal, der auch gerne mal auf oldschoolige Einflüsse zurückgreift. Hinter dem Mikro steht bei den Polen eine Dame, und das ist auch gleich das Problem der Band. Agnieszka Sulich hat zwar eine kraftvolle, rockige Stimme, aber ihre Variablität ist ziemlich eingeschränkt und das lange Halten von Tönen auch nicht unbedingt ihre Stärke. So können vor allen Dingen die Höhepunkte nicht optimal ausgereizt werden. Durch das immer gleich klingende Timbre stellt sich bei den Songs auch schnell ein Gefühl von Ähnlichkeit ein.
Das Songwriting mit seinen typischen Mid-Tempo-Stampfern, aus denen es nur wenige Ausbrüche gibt, forciert diesen Eindruck. Die Konstrukte sind recht geradlinig, manche Melodien gehen auch schon ins Ohr und die Höhepunkte werden soweit gut erarbeitet, dennoch unterscheiden sich die Stücke nicht so sehr, dass irgendwelche Spannung aufkommt oder die Musik Aufmerksamkeit fordert. So wird sie zu schnell zu einer besseren Begleitung bei einer anderen Tätigkeit, zu einer bloßen Hintergrundberieselung. Ehe man sich versieht, ist das Album mit seinen auch ziemlich mageren 34 Minuten Spielzeit am Ende angekommen und hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Oder doch! Eben den, dass es ein recht belangloses Werk ist, das in der Masse an Releases, die zum Großteil besser sind, sehr bald untergehen wird.
Von Anspieltipps kann ich bei „Touch Of Evil“ kaum sprechen, denn es gibt keine. Am besten sind noch „My Dreams“, „Violence Of Mind“ und der Titelsong „Touch Of Evil“ gestaltet, interessanterweise die drei Tracks am Albumende. Sie retten das Werk noch ein bisschen, so dass es sich zuletzt zumindest im breiten Mittelfeld der Punkteskala einordnen kann. Auf der handwerklichen Seite können sich lediglich die Gitarristen auszeichnen. Die Rhythmustruppe ist mir für den Stil zu dezent ausgerichtet.
Wenn ACCESS DENIED sich die letzten drei Stücke ihres Werkes vornehmen und versuchen, zukünftig darauf aufzubauen, könnten sie sich vielleicht in einigen Jahren doch noch ins Augenmerk der Metalgemeinde spielen. Mit „Touch Of Evil“ schaffen sie dies allerdings nicht. Das Album wirkt zu unausgereift, und auch die technischen Mängel müssen noch abgestellt werden. Da dem geneigten Genrefan jeden Monat wesentlich bessere Alternativen geboten werden, braucht man „Touch Of Evil“ nicht.
Wertung: 5 / 10