Review All Shall Perish – This Is Where It Ends

Dass Bands im Laufe ihrer Karriere eher softer als härter werden, ist nichts Neues. Dass sie dabei jedoch den Qualitätslevel konstalt halten und sogar steigern können, ist dagegen eher die Ausnahme als die Regel. ALL SHALL PERISH, die schon immer zur Speerspitze der technisch versierten und beliebten Deathcore-Bands gehörten, sind diesem Pfad ebenso gefolgt, allerdings mit einem erfreulichen Ergebnis.

Die typischen Deathcore-Songs sind auf „This Is Where It Ends“ weiterhin enthalten: Der Opener „Divine Illusion“ stellt das klar – ein absolut typischer ALL SHALL PERISH-Song mit Blastbeats und tiefen Growls. Dass sich das schnell ändert, zeigt „There Is Nothing Left“, eine Melodic-Death-Granate, wie sie im Buche steht: Mit astreinen Leads, einem tollen Refrain, viel Atmosphäre, fulminantem Drumming und dezenten Clean-Vocals im Hintergrund. „This Past Will Haunt Us Both“ glänzt ebenso mit coolen Lead-Melodien, einer melancholischen Grundstimmung und einem mitreißenden Refrain.
ALL SHALL PERISH sind dann am Besten, wenn sie wie auch Unearth gekonnt den Spagat zwischen brutalen Deathcore-Rhythmen und -sweeps sowie filigranen Melo-Death-Gitarren und -soli schaffen. So stellt man Fans beider Lager zufrieden und schreckt zugleich niemanden ab. Das untermauern ALL SHALL PERISH in „Royalty Into Exile“, das mit melodischen Gitarren startet, bevor Drummer Pierce im Refrain zu blasten beginnt. Die Melodien werden immer facettenreicher und besser – gegen Ende schlägt der Song gar in eine astreine Death-Metal-Nummer um. In „Rebirth“ dringen ALL SHALL PERISH in rasende Black-Metal-Regionen vor – das darauf folgende „The Death Plague“ ist nur geringfügig langsamer, aber noch härter und eher ein typischer ALL-SHALL-PERISH-Song.

Die Kalifornier fügen dem überaus harten Sound der Anfangstage, gerade des Debüts „Hate, Malice, Revenge“ auf „This Is Where It Ends“ immer mehr melodische Elemente hinzu und geben sich auch was die verschiedenen Genres, die sie verquicken, betrifft, variabler als auf jedem Vorgängeralbum. Da auch Vocals und Rhythmik zugänglicher geworden sind, bleibt am Ende ein verdammt starkes, streckenweise sehr melodisches Death-Metal/-Core-Album stehen, das uneingeschränkt zu empfehlen ist.

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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