Review Arrayan Path – Ira Imperium

Nachdem zwischen Album eins und zwei sechs Jahre vergingen, legt Nicholas Leptos, der Kopf hinter ARRAYAN PATH, mit „Ira Imperium“ diesmal ziemlich schnell nach. Rund anderthalb Jahre nachdem die Band aus Zypern mit „Terra Icognita“ (noch unter der alten, oft missinterpretierten Bandbezeichnung ARRYAN PATH) beachtliche Erfolge einfahren konnte, erscheint das nunmehr dritte Studioalbum. Das ist immerhin eine Maßnahme, um nicht so schnell wieder aus der Beachtung der Metal-Anhänger zu verschwinden. Vermutlich gibt Leptos diesem Projekt auch momentan Vorzug vor seinen anderen Bands Prodigal Earth und Diphteria.

Das Songwriting ist jedenfalls genauso ausgefeilt wie beim Vorgänger und macht wirklich nicht den Eindruck eines Schnellschusses. Power-Metal-Groove, Melodic-Metal-Harmonien und epische Songstrukturen werden wieder zu wohlklingenden Gesamtprodukten vereint. Dabei ist das Kompositionslevel so hoch, dass man kaum bestimmen kann, welche Stücke man favorisiert. Alles ist gut durchdacht, alles geht gut ins Ohr, und so bin ich zunächst versucht, als Anspieltipps die Tracklist zu zitieren.
Nach einigen Hördurchgängen findet man dann doch seine spezifischen Lieblinge, wobei die qualitativen Unterschiede dennoch minimalst sind. Viel mehr sind dann besondere Vorlieben ausschlaggebend für die Entscheidung. Auf das vergleichsweise knackige „Dies Irae“, das an beste Blind-Guardian-Epik erinnernde „Ira Imperium (The Damned)“, das mit schönen orientalischen Einsprenkseln versehene „Kiss Of Kali“, das variantenreiche „77 Days ‚Til Doomsday“, das treibende „Emir Of The Faithful“, das hymnische „Lost Ithaca“ und auf das dramatisch inszenierte „I Sail Across The Seven Seas“ fällt meine Wahl. Doch es findet sich auf „Ira Imperium“ erneut kein einziger schwacher Track, nicht einmal ein durchschnittlicher. Das Songwriting ist durchweg gutklassig.
Auch technisch gibt es wieder nichts zu meckern. Die Musik ist natürlich unheimlich stark auf den Gesang zugeschnitten, und einen besseren Performer als Nicholas Leptos mit seiner klaren, ausdrucksstarken Stimme in mittlerer Lage kann es dafür kaum geben. Er versteht es, stets das richtige Feeling in den jeweiligen Song zu stecken. Gastsängerbeiträge von Tony Martin und Bassist Vagelis Maranis sind zwar nette Variationen, am Schlüssigsten klingen die Kompositionen jedoch mit Leptos‘ Organ.

ARRAYAN PATH halten mit „Ira Imperium“ den hohen Standard, den sie mit dem Zweitwerk „Terra Incognita“ vorgelegt haben. So deuten alle Zeichen auch beim wegbestimmenden dritten Album nach oben. Wer episch-melodischen Power Metal mag, darf dieses Werk ruhig als Must-Have ansehen.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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