Nach meinem doch eher unglücklichen Erstkontakt mit ARKTAU EOS in Form der CD „Ioh-Marea“ war ich nicht unbedingt erfreut, als „Unworeldes“ auf dem Schreibtisch landete. Überraschenderweise machen die Finnen, die die eigene Musik als „Ritual Ambient“ und „Archaic Elemental Music“ bezeichnen, auf „Unworeldes“ allerdings vieles besser als auf dem zeitgleich erscheinenden Schwester-Release – zwar auch noch nicht genug, aber immerhin.
Denn tatsächlich gibt es neben der immer noch dominierenden monotonen Langweile, die vor allem durch dröhnende Einzeltöne auf dem Keyboard (möglicherweise bisweilen auch auf einem Blasinstrument) erzeugt wird und das Klangbett des Sounds bildet, diesmal bisweilen auch ab und zu Keyboardteppiche, die sich fast zu so etwas wie kleinen Melodien verbinden. Auch sonst scheint alles nicht ganz so statisch wie zuvor, man fühlt sich bisweilen an Master Musicians of Bukakke auf dem sehr Ambient-lastigen „Totem Two“ erinnert, auf dem ebenfalls so gut wie nichts passiert, das dafür aber durch den Einsatz verschiedenster Instrumente und Effekte eine ansprechende, atmosphärische Soundkulisse schafft. Ganz so gekonnt gehen ARKTAU EOS dann doch nicht an die Sache heran, fehlende Übergänge zwischen den Nummern und eben die Abwesenheit jeglicher auflockernder Elemente lassen bei genauerer Betrachtung auch hier deutliche Zweifel aufkommen, ob man die gehörten Klangteppich-Abschnitte überhaupt schon als Song bezeichnen sollte. Aber immerhin: Bisweilen stellt sich in der Tat eine geisterhafte, unheilvolle Atmosphäre ein, in die man für einige Minuten eintauchen kann. Das finale „Geometry Of Emptiness“ schafft es mit dem simplen Mittel von sparsam eingesetzter Percussion in nebulösen Keyboard-Wänden tatsächlich, den Hörer zu bannen.
Auch „Unworeldes“ ist noch weit entfernt von einem Album, das man kaufen sollte und die potenziellen Käufer dürften aufgrund dessen, dass das Ganze nur auf Vinyl erhältlich ist, ohnehin rar gesät sein, dennoch haben ARKTAU EOS im Vergleich zu „Ioh-Marea“ vieles richtig gemacht und dürfen das „Ambient“-Label mit dieser Scheibe berechtigt tragen.
Wertung: 3 / 10