Review Banished Reality – Realitivität

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Thrash Metal

Ich finds ja immer wieder recht lustig, wenn die Bandmitglieder ihre Instrumente im Beiheft als 5 Saiten Grind, Prügelwalze oder auch Brüllsau bezeichnen. So kann man sich aber auch schon vor dem Hören der CD denken, in welche Richtung die Sache gehen wird.Banished Reality aus Celle liefern mit “Realitivität” eine 9 Song Demo ab (aufgenommen wurden die Tracks 2001 und 2002) und konnten damit auch einen Plattenvertrag mit TTS-Media-Music (ehemals Black Arrow) ergattern. Im Mai 2004 gibt’s dann also schon das „richtige“ Debütalbum „Realitivität“. Ob hier die gleichen Songs wie auf diesen Demoaufnahmen vorhanden sein werden, kann ich nicht sagen, aber nun kommen wir mal zu eben diesen.

Los geht’s mit „Panzer“. Vom Drumming her kommt mir gleich, vor allem wegen dem Songbeginn, Fear Factory in den Sinn, hier tauchen auch später noch so einige Einflüsse auf. Riffmäßig würde ich hier am ehesten Pantera und Machine Head nennen. Aber Schluß mit den Vergleichen mit großen Bands, denn Banished Reality klingen überraschend eigenständig, wie ich finde! Nach über eineinhalbminütigem Monsterriffing wird’s erstmal ein bisschen ruhiger, aber nur um nach einem feschen, kleinen Solo wieder für Heasbang- und Moshpit- Garantie gesorgt wird. Gesangsmäßig grenzt man sich von den genannten Bands jedoch in einem Punkt nahezu völlig ab: Den Vocals. Denn hier wird German Nass der Bezeichnung „Brüllsau“ absolut gerecht – hier werden astreine Death Metal Vocals vom Stapel gelassen.
Nachdem auch die drei folgenden Songs hochklassig sind, folgt der absolute Hammer mit „Alter Ego Kain“. Mit Kanonenschlägen und Bassgezupfe geht es hier los, bevor die Gitarren einsetzen und ein unglaublicher Groove-Bastard entsteht! Die Gitarren schrammeln überaus böse vor sich hin, gesanglich geht’s schon nicht mehr tiefer und zu den zeitweise wieder eingestreuten Kanonenschlägen werden aus den Becken solch übelst harte Töne rausgeholt, wie ich es vorher wohl kaum mal wo gehört habe. Die zweite Hälfte des Songs wird dazu ständig der Rhythmus und die Geschwindigkeit gewechselt, so dass es nur noch eine einzige Freude ist – Abgehfaktor 10!
„Poems Of Ending“ merkt man dann gleich an, dass es in einer anderen Session aufgenommen wurde, da der Sound nicht so knallt und etwas dumpfer ist, im Vergleich zu den vorherigen Stücken, aber für ne Demo ist das immer noch spitze. Nichtsdestotrotz ballert der Song ordentlich, und hier kommen auch überraschend „klare“ Gesänge zum Sound dazu. Bei „Nacht der Leidenschaft“ steht mit Daniela von Uppercut eine Gast-Grunzerin hinter dem Mikro, und die hört sich fast noch brutaler an als German… Find ich überaus fesch, dass auch im deutschen Metalnachwuchs Frauen mit solchen Stimmen aktiv sind. Auch mit den letzten beiden Songs wird das Feld von hinten aufgeräumt.

Wie schon gesagt, im Mai soll „Realitivität“ als Label-Release unters Volk gebracht werden. Und wenn ich nach dem Hören dieser Demo urteilen soll: Bei guter Promotion können sich Banished Reality innerhalb kürzester Zeit eine beachtliche Fangemeinde erspielen! Die Jungs haben Talent und Können und haben ihr Potential sicher noch nicht ausgeschöpft… Hier kann ein ganz großer Name heranreifen!
Besucht die Band mal unter www.banishedreality.com und hört euch ein paar Mp3s an.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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